Dürfen Männer bald doch nicht mehr aufs Damenklo?

Ein Ende des woken Zeitgeists ist in Sicht, glaubt die NZZ
Veröffentlicht: 12. Dec 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 12. Dec 2024

Die woke Geisteshaltung habe in den vergangenen vier Jahrzehnten die verschiedensten gesellschaftlichen und politischen Bereiche und beschädigte Rationalität, Wissenschaft, Individualismus und Humanismus durchdrungen, schreibt Johannes Boie in der NZZ. Jetzt Ende 2024 zeichne sich ein Ende der woken Ideologie ab, auch durch neue Regierungen in USA und Europa.  Zahlreiche Konzerne, u.a. Toyota, schaffen ihre «Diversity, Equity and Inclusion»-Abteilungen und -Ausgaben wieder ab. Operationen, die das Geschlecht verändern, ein sehr dramatischer Effekt der Woke-Zeit, würden zunehmend - zumindest bei Kindern und Jugendlichen - verboten. 

Welcher Schaden wurde sonst noch angerichtet, fragt der Autor, und antwortet: Wirtschaftlich sind Milliarden vernichtet worden, Walt Disney mischte sich in die Gesetzgebung ein, produzierte Filme, in denen Hautfarben und Geschlechter bewusst gegenteilig zur bekannten verfilmten Geschichte verteilt wurden. Millionen Kunden lassen den Konzern links liegen. Ähnlich ging es: der Biermarke Bud Light, Goodyear, Victoria’s Secret und vielen anderen Firmen. Eine Rückgratlosigkeit besonders der Firmenschafs liess sich erkennen. Kulturgüter wurden attackiert und zensiert, als lebte man in einer Diktatur. So entstand ein enormer politischer  Schaden. Auch die Menschenrechte hat es getroffen. Lächerlich: Statt um Sklaverei- und Folterverbot ging es auf politisch höchsten Ebenen um die Frage, ob Männer aufs Damenklo dürfen und umgekehrt. Die mühsam erkämpften Frauenrechte wurden in Frage gestellt. Kinder wurden besonders indoktriniert, u.a. mit komplexen sexuellen Themen konfrontiert. 

Wieder einmal sei vieles Geldmacherei gewesen. Einige «Black Lives Matters»-Aktivisten stünden mittlerweile als Betrüger vor Gericht, sie haben Spenden in Millionenhöhe für sich abgezweigt. Für die meisten aber ging es nur darum, dazuzugehören, mitzumachen, beliebt zu sein. Sie seien Mitläufer gewesen und unterstützten diesen fragwürdigen Zeitgeist. 


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