UN-Generalversammlung verabschiedete «Überwachungspakt» am Heiligabend

Mitgliedsländer werden damit zu Überwachung und Datenaustausch verpflichtet, Piratenpartei warnt vor Gefährdung der Menschenrechte
Veröffentlicht: 31. Dec 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 31. Dec 2024

Am 24. Dezember 2024 wurde, völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit, die Cybercrime Convention durch die UNO-Generalversammlung verabschiedet. Das völkerrechtliche Abkommen sieht weitgehende Überwachungsverpflichtungen und Datenaustauschpflichten für die Mitgliedsstaaten vor, während es den Schutz und den Stellenwert der Menschenrechte weltweit schwächt. Es gab keine Abstimmung, sondern nur eine Laudatio der russischen Vertretung für das grundrechtsfeindliche Vertragswerk.

Philippe Burger, Co-Vizepräsident der Piratenpartei Schweiz: «Dieses Abkommen ist eine Gefahr für die Privatsphäre, den Journalismus, die IT-Sicherheit und die Meinungsfreiheit!»

Internationale MenschenrechtsorganisationenJournalistenverbändeIT-Unternehmendie Welthandelskammer und sogar das UN Hochkommissariat für Menschenrechte warnten vor der Annahme der Konvention.

Pascal Fouquet, Vizepräsident der Piratenpartei Bern: «Einen solch weitreichenden Überwachungspakt durchzuwinken, wenn alle Menschen zu Hause im Kreise ihrer Familien Weihnachten feiern. Das ist an Niedertracht gegenüber der Demokratie und Grundrechten kaum zu überbieten.»

Im nächsten Schritt werden Mitgliedsstaaten den Vertrag in Hanoi unterzeichnen, und wenn es nach Russland geht, danach «sofort ratifizieren». Sobald mindestens vierzig Mitgliedsstaaten den Vertrag ratifiziert haben, wird die UN Cybercrime Convention zu geltendem Völkerrecht. Bundesrat und Parlament werden entscheiden müssen, ob die Schweiz Vertragspartei werden soll.
Der finale Vertragstext stellt nach Ansicht der Piratenpartei eine ernsthafte Gefährdung der Menschenrechte dar und öffnet Tür und Tor für unkontrollierte Überwachung sowie systematische Rechtsmissbräuche. Sie warnt deshalb eindringlich vor der Ratifizierung!