Neuer Vorschlag für Vaterschaftsurlaub und Elternzeit

Privat vorsorgen, staatlich unterstützen. Eine überparteiliche Parlamentariergruppe hat heute im Hinblick auf den Schweizer Vätertag vom 5. Juni 2011 einen innovativen Vorschlag für mehr Väter- und Elternzeit lanciert: die Verankerung einer steuerbefreiten Familienvorsorge für junge Eltern.


Es besteht ein breiter politischer Konsens, dass das verstärkte Engagement der Väter in der Kindererziehung und –betreuung wünschbar ist. In der politischen Diskussion stehen gegenwärtig Formen des Vaterschaftsurlaubes resp. der Elternzeit, die – analog zur Mutterschaftsversicherung – staatlich finanziert werden sollen.

Als pragmatischen und mehrheitsfähigen Schritt in die Zukunft hat der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen (www.maenner.ch) in Kooperation mit der Schweizer Männerzeitung (www.maennerzeitung.ch) im Hinblick auf den Schweizer Vätertag vom 5. Juni 2011 (www.vaetertag.ch) eine neue Idee formuliert und gemeinsam mit einer überparteilichen Parlamentariergruppe mit Alec von Graffenried (Grüne), Anita Fetz (SP), Norbert Hochreutener (CVP), Christian Wasserfallen (FDP) und Andrea Geissbühler (SVP) weiter entwickelt. Die überparteiliche Gruppe hat die Idee heute anlässlich einer Medienkonferenz im Vorfeld des Schweizer Vätertags vom 5. Juni 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie wird zum Auftakt der Sommersession der Eidgenössischen Räte heute einen entsprechenden politischen Vorstoss im Parlament einreichen.


Die Idee: Elternzeitversicherung / Familienvorsorge als Sparen Säule 2e / 3e

Analog zum steuerbefreiten Sparen für die Altersvorsorge will die überparteiliche Gruppe ein freiwilliges steuerbegünstigtes Sparmodell «e» wie Elternschaft oder Elternzeit einführen. Arbeitnehmende und Selbständigerwerdende können mit einem frei wählbaren Prozentsatz des Lohnes oder mit jährlichen Zahlungen ein Elternzeitguthaben aufbauen. Dieses kann bei Elternschaft dazu eingesetzt werden, eine Arbeitszeitreduktion zu finanzieren.

Beispiel: Ein Arbeitnehmer könnte während 4 Jahren 5 Lohnprozente ansparen, um bei der Elternschaft ein Jahr lang das Arbeitspensum auf 80% zu reduzieren

Bei einer Variante 3e wird das Sparmodell wie eine Säule 3a privat angeboten. Das Gesetz regelt die Bedingungen für den Bezug der Elternzeit (Anrecht auf Urlaub/Teilzeitanstellung; Kündigungsschutz etc.).

Bei der Variante 2e wird dieses Sparmodell (freiwillig) von der betriebseigenen Pensionskasse angeboten. Der Betrieb definiert die Rahmenbedingungen: maximale Dauer eines Urlaubs, Teilzeitmodelle, weiter laufende Versicherungen, AHV, etc.
Erfüllt sich der Kinderwunsch nicht, fällt das angesparte Guthaben ans Altersguthaben oder kann analog der Kriterien bei Säule 3a (Immobilienerwerb, Selbständigkeit, dauerhafter Auslands- aufenthalt) verwendet werden.

Mehr zum Thema: www.maennerzeitung.ch
31. Mai 2011
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