Das Wetter schadet mehr als es nützt – stimmt das wirklich?

Das Wetter scheint ein wichtiger Wirtschaftsfaktor zu sein. Ist es garstig, bleiben die Leute zuhause anstatt einzukaufen. Ist es wunderbar, vergnügt sich der Mensch mit angenehmeren Tätigkeiten, als Einkaufswagen zwischen Gestellen herumzuschieben. Am besten wäre wohl ein Durchschnittstag ohne Regen und starken Wind. Der Bedarf lässt sich, abgesehen von der Heizenergie, vom Wetter jedoch nicht nachhaltig beeinflussen  – ein Hauskauf wird nicht abgeblasen, nur weil es gerade stürmt. Trotzdem wird dem Wetter immer wieder die Schuld für wirtschaftlichen Misserfolg in die Schuhe geschoben.

Chris Martenson, der amerikanische Arzt, Finanzspezialist und Betreiber der interessanten Website www.peakprosperity.com hat aufgrund einer einfachen Google-Recherche festgestellt, dass Firmen 15,7 mal häufiger das Wetter für schlechten Geschäftsgang verantwortlich machen als umgekehrt im Wetter die Ursache für eine positive Entwicklung sehen. «Es ist eine Fiktion, dass das Wetter auf Zeit einen bleibenden Einfluss auf die Verkäufe hat», schreibt Martenson. Dass wir solchen Nachrichten trotzdem Glauben schenken zeige den traurigen Zustand unseres kollektiven Selbstbetrugs.

Wir beim Zeitpunkt mögen schlechtes Wetter, weil unsere Leserinnen und Leser dann mehr Musse haben, sich auf ein Sofa zurückzuziehen und unser sorgfältig gemachtes Heft zu Gemüte zu führen.

Bereiten Sie sich schon jetzt auf die nächste Kaltfront vor und bestellen Sie sich hier ein Schnupperabo (3 Ausgaben für Fr. 20.- statt 30 am Kiosk). Wenn Ihnen das erste Hefte nicht gefällt (oder das Wetter zu gut ist), schulden Sie uns nichts.

Über

Christoph Pfluger

Submitted by admin on Do, 07/13/2017 - 08:33

Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".

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