Null Kontrolle: Kinderärzte wollen Schülern kurz vor den Ferien keine Atteste mehr ausstellen
Ein Protest von niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten sorgt für Aufsehen.

Kinder- und Jugendärzte in NRW wollen die vorgeschriebenen medizinischen Atteste für unmittelbar vor oder nach den Schulferien fehlende Schülerinnen und Schüler nicht mehr ausstellen. «Wir können und wollen nicht die Kontrolleure für die Schulen spielen», betonte die Vorsitzende des Verbandes in Nordrhein, Christiane Thiele, am Montag. Zumal viele Praxen überlastet seien und man die jungen Patientinnen und Patienten nur «unter extremer Ausbeutung» der eigenen Arbeitskraft bedarfsgerecht medizinisch versorgen könne.

Kinder, die kurz vor oder nach den Ferien in der Schule fehlen, müssen mit einem ärztlichen Attest nachweisen, «dass sie tatsächlich krank sind und nicht einfach eigenmächtig den Urlaub verlängert haben», schilderte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Gut zwei Wochen vor Beginn der Schulferien (ab 22. Juni) kündigten die in Nordrhein und Westfalen-Lippe untergliederten BVKJ-Landesverbände für NRW an, solche pauschal verlangten Atteste zu reinen Kontrollzwecken nicht mehr auszustellen.