Preisdeckel auf Rohöl: Russland senkt Förderung deutlich
Experten glauben, damit könnte Moskau seine Einnahmen erhöhen, schreibt Bernd Müller.

Als Reaktion auf westliche Sanktionen senkt Russland seine Ölförderung deutlich. Die Preisobergrenze auf russisches Rohöl hat zu einem ersten Ergebnis geführt: Die Regierung in Moskau hat angekündigt, ab März die Ölförderung kürzen zu wollen.

«Wie vorher erklärt, werden wir denjenigen, die direkt oder indirekt das Prinzip des Preisdeckels nutzen, kein Öl verkaufen», erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Russlands, Alexander Nowak, am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax. Daher werde man die Förderung ab März um 500.000 Barrel pro Tag (bpd) senken.

«Russland ist überzeugt, dass der Mechanismus der Preisobergrenzen für russisches Erdöl und Erdölerzeugnisse ein Eingriff in die Marktbeziehungen und eine Fortsetzung der destruktiven Energiepolitik des Westens ist», betonte Nowak. Auf längere Sicht könnte die gestutzte Förderung aber die Preise nach oben treiben, verschärft die freiwillige Reduktion die Ende letzten Jahres von der OPEC+ angekündigte Förderkürzung um zwei Millionen bpd.