Querdenker in China: Proteste gegen Corona-Politik
Die chinesische Polizei versucht, die Teilnehmer der Proteste durch telefonische Warnungen von weiteren Demonstrationen abzuhalten. Derweil bemüht sich die Staatsführung um einen gesichtswahrenden Ausweg aus der Null-Covid-Politik.

Nach den Protesten vom Wochenende hat die Polizei in der chinesischen Hauptstadt Peking am Dienstag ihre Einschüchterungskampagne fortgesetzt. Zahlreiche Teilnehmer der Kundgebung vom Sonntagabend berichteten, dass sie telefonisch von der Polizei befragt worden seien und dass sie davor gewarnt worden seien, an weiteren Protestaktionen teilzunehmen. In mindestens einem Fall wurde ein Teilnehmer aufgefordert, am Dienstag eine schriftliche Aussage über seine Beteiligung an den Protesten gegen die Coronapolitik auf einer Polizeistation abzugeben. Eine Studentin sagte der Nachrichtenagentur Reuters, ihre Hochschule habe sie angewiesen, eine schriftliche Stellungnahme abzugeben. Einer ihrer Freunde sei von der Polizei abgeholt worden. «Wir sind alle verzweifelt dabei, unsere Chats zu löschen», sagte die junge Frau der Agentur. In China kommt es oft vor, dass die Polizei Arbeitgeber oder, im Fall von Studenten, Universitäten einschaltet, um Druck auf Personen auszuüben.

(Ähnlichkeiten mit dem staatlichen Verhalten in Deutschland oder der Schweiz sind selbstverständlich rein zufällig.)
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