Schmutzige Bomben für schmutzige Kriege
Minimale militärische Wirkung, maximaler Eskalationsdruck

Derzeit wird mit «schmutzigen Bomben» sehr viel Angst verbreitet, die wie alle Ängste, die in den letzten knapp drei Jahren bewirtschaftet wurden, auch ein konkretes Ziel verfolgt.
«Die meisten schmutzigen Bomben setzen nicht genug Strahlung frei, um Tod oder auch nur schwere Krankheiten zu verursachen», sagt Scott Roecker, Vizedirektor für das Programm zur Sicherung von Kernmaterial bei der «Nuclear Threat Initiative» in Washington im Gespräch mit Associated Press.

Eine schmutzige Bombe mit vornehmlich psychologischer Wirkung wäre allerdings ein passendes Mittel zur Eskalation. Ihre Zerstörungskraft wird hochgespielt und dient vornehmlich als Begründung für neue rote Linien, deren Überschreitung eine neue Eskalationsstufe politisch und medial begründet. Es ist allerdings nicht anzunehmen, dass die Ukraine ohne grünes Licht der USA einen solchen Schritt wagt.
Die USA scheinen sich mit der Verlegung ihrer 101. Airborne-Division an die rumänisch-ukrainische Grenze in gewisser Hinsicht auf eine Eskalation vorzubereiten. Aber die Kampfstärke dieser Einheit ist zu schwach, um eine entscheidende Rolle zu spielen.