Schwangerschaftsabbrüche sind für Frauen mit einem erhöhten Risiko für psychische Gesundheitsprobleme verbunden
Für den behaupteten psychischen Schutz gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, sagt eine Studie des Wiener Bioethikinstituts IMABE

«Angesichts der emotional geführten Debatten rund um den Schwangerschaftsabbruch möchten wir damit einen Beitrag zur Versachlichung leisten», sagte IMABE-Direktorin und Studien-Co-Autorin Susanne Kummer im Gespräch mit Kathpress.

Die Frage, ob sich eine Abtreibung bei ungewollt Schwangeren später positiv oder negativ auf die Psyche auswirkt, wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Ein Hauptgrund dafür ist, dass keine valide Methode existiert, um direkte Kausalzusammenhänge zu zeigen. Das sonst etwa bei Medikamentenprüfungen übliche Design der randomisierten Doppelblindstudie sei dafür unbrauchbar und zudem ethisch abzulehnen. …

Brisant sind diese Ergebnisse nicht nur aus medizinethischer Sicht, sondern auch aus politischer: Schliesslich sei in vielen Ländern ein Schwangerschaftsabbruch mit der Begründung straffrei, dass damit ein „schwerer Schaden für die seelische Gesundheit der Schwangeren“ abgewendet werden könne.