Schweizer Bundesgesetz für Zweitwohnungen mutiert zum Dukatenesel — für manche
Wie man Dank «Lex Weber» vier Millionen Franken verdient, ohne etwas zu tun

Verbier VS im Herzen der Schweizer Alpen hat sich eben erst zum zweiten Mal in Folge den Award «World's Best Ski Resort» geholt. Weniger charmant, als sich das Alpendorf mit seinem Top-Skigebiet präsentiert, sind Immobilien-Auswüchse, die immer wieder für Schlagzeilen sorgen. Das berichtet Blick. «Ein in Verbier ansässiger Italiener verkaufte seine als Zweitwohnsitz gemeldete Wohnung für mehr als 32'000 Franken pro Quadratmeter und kaufte eine Wohnung als Hauptwohnsitz für 16'000 Franken pro Quadratmeter zurück», zitiert die Zeitung «Le Matin Dimanche» einen diskreten Makler aus der Romandie. Diese Transaktion spülte ihm vier Millionen Franken aufs Bankkonto, ohne grosses dafür tun zu müssen. Laut dem Makler geht es hier um Immobilien mit einer Fläche von 120 bis 180 Quadratmetern.

Hintergrund: «Das Bundesgesetz über Zweitwohnungen verbietet zwar den Bau neuer Zweitwohnungen in Gemeinden mit einem Zweitwohnungsanteil über 20 Prozent. Es sieht aber auch Ausnahmen vor. Und: Im Rahmen dieses Gesetzes können Wohnungen, die vor 2012 gebaut wurden, als Zweitwohnungen verkauft werden, auch wenn der Eigentümer sie als Hauptwohnsitz nutzt. In den Luxusferienorten wie Verbier im Wallis ist der Wert von Chalets und Wohnungen, die nur einen Teil des Jahres bewohnt werden, in den letzten zehn Jahren explodiert, während der Wert von Hauptwohnsitzen stabil geblieben ist. Grund ist auch der Knappheitseffekt an Zweitwohnungen, der deren Preisanstieg massiv angekurbelt hat».

Newsletter abonnieren
Hinweis an die Redaktion