Schweizer Experte: Russische taktische Atombombe in der Ukraine ist unsinnig
Die meisten russischen «kleinen» Atombomben sind Wasserstoffwaffen, deren Druckwelle zwei Kilometer und deren Primärstrahlung 800 Meter weit reicht. Ihre Reichweite ist zu gering für die lange Front.

Die Medien machen viel Aufhebens über die Wahrscheinlichkeit eines russischen Atomwaffeneinsatzes in der Ukraine. Eine Vermutung ist, dass der Kreml statt einer strategischen Atombombe eine kleine taktische Waffe auf dem Schlachtfeld einsetzen könnte. Walter Rüegg, ehemaliger Chefphysiker der Schweizer Armee, wurde in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung (12.10.) dazu befragt: «Russlands Drohung mit taktischen Atomwaffen: «Auf dem Gefechtsfeld bringt der Einsatz taktischer Nuklearwaffen ja nicht viel».

Er sieht aus militärischer Sicht keinen Sinn darin, dass Russland eine solche Waffe einsetzt. Die meisten russischen «kleinen» Atombomben (1 bis 100 Kilotonnen) sind Wasserstoffwaffen. Rüegg: «Die Hitzewelle kommt bei einer kleinen Waffe vielleicht ein bis zwei Kilometer, die Druckwelle ähnlich weit, bei der Primärstrahlung sind es vielleicht 800 Meter, wenn man einigermassen geschützt ist.»