«Sparlampe ist Übergangslösung»
Die Energiesparlampe steht in der Kritik, noch bevor sie sich durchgesetzt hat. Neuseeland hat das Glühbirnen-Verbot bereits wieder gekippt, die Briten decken sich in Hamsterkäufen mit den letzten Glühbirnen ein und in der Schweiz und Deutschland streitet man sich über den Sinn der ganzen Übung. Tatsächlich bergen Sparlampen die eine oder andere Gefahr: Zerbrechen sie, kann die Belastung der Luft laut einer Studie des deutschen Umweltbundesamtes (UBA) unmittelbar danach zwanzigfach über dem erlaubten Grenzwert liegen. Sie verbreiten elektromagnetische Strahlen, was gerade bei elektrosensiblen Menschen Migräne und Augenschmerzen verursachen kann. Ausserdem versprühen sie schlichtweg ein unangenehmes Licht.
Wenn Sparlampen Gesundheit verschwenden, muss man sich fragen, ob sich die erreichte Energie-Einsparung lohnt. Im Vergleich zur Glühbirnen-Beleuchtung könnten mit Energiesparlampen je nach Schätzung gesamthaft 1 bis 4 Prozent gespart werden. «Absolute Schätzungen sind schwierig, weil wir den Rebound-Effekt kaum berechnen können», räumt Marianne Zünd vom Bundesamt für Energie (BfE) ein. «Die Beleuchtung deckt in der Schweiz 15 Prozent des Stromverbrauchs, da ist auf jeden Fall Sparpotenzial vorhanden.» Den Kritikpunkten entgegnet sie: «Auch Neonröhren enthalten Quecksilber und das war bisher nie ein Problem.» Defekte Sparlampen würden zu etwa 80 Prozent an die Sammelstellen gebracht. «Die elektromagnetische Strahlung ist ähnlich wie bei einem Bildschirm. Am Schreibtisch, wo ich den ganzen Tag arbeite, würde ich keine Sparlampe einsetzen. Empfindlichen Leuten empfehlen wir Halogenglühbirnen.» Diese strahlen nicht, sind allerdings noch teurer als Sparlampen.
Das BfE hält am Verbot der Glühbirne fest – bis August 2012 müssen in der Schweiz alle vom Markt verschwunden sein. Von der anfänglichen Sparlampen-Euphorie ist jedoch nichts mehr zu spüren. «Energiesparlampen sind eine gute Übergangslösung, aber die Zukunft gehört den LED-Lampen.» Die Leuchtdiode-Glühbirnen enthalten kein Quecksilber, strahlen nicht und sollen noch weniger Strom verbrauchen als die Sparlampen. Ganz sauber sind aber auch sie nicht: Ihr hoher Blaulichtanteil könnte unser Schlaf- und Wachverhalten stören. «Diese Wirkungen untersucht der Bund momentan.» Man kann es drehen und wenden wie man will, künstliches Licht ersetzt die Sonne nicht.
Weitere Infos unter
http://www.diagnose-funk.org/technik/energiesparlampen/zehn-argumente-gegen-energiesparlampen.php und
http://www.bfe.admin.ch/energie/00588/00589/00644/index.html?lang=de&msg-id=32450
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