Trendwende Wirtschaft: Firmen holen Mitarbeiter zurück – kommt das Homeoffice-Verbot?
Studien zeigen, dass es um Macht geht und die Produktivität eher leidet

Viele Unternehmen holen ihre Mitarbeiter zurück in die Firma. Amazon plant sogar ein Homeoffice-Verbot, während die Politik hierzulande noch über ein gesetzlich verankertes Recht diskutiert. Die Mehrheit der Deutschen will nur für mehr Geld zurück ins Büro. Sollte Arbeit im Homeoffice schlechter bezahlt werden? Und kommt die Präsenzpflicht auch in Deutschland zurück?

Amazons Mitarbeiter zeigen sich wenig begeistert über die Entscheidung von CEO Andy Jassy, dass sie ab Januar wieder fünf Tage ins Büro kommen sollen. Homeoffice wäre damit bis auf wenige Ausnahmen Geschichte. Die Betroffenen laufen über Social Media und in internen Kanälen nun Sturm, wie Business Insider berichtet.

Eine aktuelle Studie von Ding und Ma (2024) zeigt, dass die Rückkehr ins Büro häufig weniger mit Produktivität und mehr mit Machtstrukturen zu tun hat. Viele Führungskräfte setzen auf Rückkehr-Mandate (Return-to-Office, RTO), um die Kontrolle über ihre Mitarbeiter zu behalten. Besonders Unternehmen mit männlichen, mächtigen CEOs setzen solche Vorgaben häufiger durch – obwohl es keinerlei Hinweise gibt, dass die Produktivität im Homeoffice leidet.

Im Gegenteil: Die Studie zeigt, dass RTO-Mandate zu keiner messbaren Verbesserung der finanziellen Leistung eines Unternehmens führen, wohl aber zu einem spürbaren Rückgang der Mitarbeiterzufriedenheit, besonders in Bezug auf Work-Life-Balance und Vertrauen ins Management? Damit stellt sich die Frage: Geht es wirklich um Effizienz – oder doch eher um Kontrolle und versteckten Stellenabbau?

Weiterlesen (Abo)