Die Gesellschaft in Deutschland driftet weiter auseinander: Die Armut steigt an und die Kluft bei den Einkommen wird grösser. Das ist keine spontane oder kurzfristige Entwicklung – der Trend liess sich lange vor der Coronapandemie feststellen. Die Spaltung der Gesellschaft entlang der Einkommen erreicht nun einen neuen Rekordwert.
Am Donnerstag stellte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung seinen neuen Verteilungsbericht vor. «Im Jahr 2019 waren so viele Menschen in Deutschland von Armut betroffen wie nie zuvor», konstatierten die Studienautoren Dorothee Spannagel und Aline Zucco.
Die Quote der sehr armen Menschen, die weniger als 50 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben, sei zwischen 2010 und 2019 von 7,9 Prozent auf 11,1 Prozent der Bevölkerung gestiegen, heisst es in dem Bericht.