Das Kreuzfahrtschiff Odyssey hat eine Marktlücke entdeckt, die seinen Betreibern - nach langer Flaute - ein besseres Geschäft bescheren sollen: Es bietet eine vierjährige Kreuzfahrt an, um die Regentschaft des kommenden US-Präsidenten Trump zu vermeiden - die Einzelkabine für eine Viertelmillionen Dollar. Etwas mehr Platz oder ein Fenster kosten allerdings mehr.
1993 erbaut, ist die Odyssey mit ihren 200 Metern Länge und Platz für 650 Passagieren ein vergleichsweise kleines Kreuzfahrtschiff. Nach ihrer Renovierung hatte sie mit vielen technischen Problemen und viel zu wenig Nachfrage zu kämpfen - sowie mit Spott in den Social Media. Die Mannschaft sei ein «Inbegriff der Inkompetenz» hiess es beispielsweise auf X.
Doch mit dem neuen Motto soll alles anders sein: 425 Häfen in 147 Ländern werden angesteuert, 2-5 Tage Liegezeit sollen Zeit geben, die Städte zu erkunden. Trump zu entfliehen, scheint den zukünftigen Passagieren weniger wichtig als die Schäden, die der Kreuzfahrttourismus weltweit erzielt: Übertourismus, Müll, die Verschmutzung der Häfen und der Meere.
Doch bleibt die Hoffnung, dass es der Odyssey so geht wie ihrem Vorgänger-Unternehmen Life at Sea Cruises. Dieses machte Pleite, bevor es losgehen sollte - einige der ultrareichen Passagiere hatten da aber schon ihre Häuser verkauft und standen sozusagen vor dem Nichts - ob sie sich in die zahlreichen Obdachlosen New Yorks oder Los Angeles einreihten, ist allerdings anzuzweifeln.