Die deutsche Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht äußert sich zur Reform des Asylrechts und hat damit eine andere Meinung als die Linke-Spitze. In einem Interview mit dem Nachrichtensender Welt wird sie nach der Gründung einer neuen Partei gefragt. Dazu gibt die Politikerin eine ausschweifende Antwort – aber weder ein eindeutiges Ja noch ein klares Nein kann die Moderatorin ihr entlocken. Dafür fand Wagenknecht klare Worte zum Thema Asyl.
Die Armut dieser Welt könne man aber nicht durch Migration lösen. Die Allerärmsten könnten sich die Flucht gar nicht leisten. Es sei keine Lösung, die etwas bessere Mittelschicht der armen Länder abzuwerben, wo sich dort die Probleme weiter verschärfen würden.
Der akute Wohnungsmangel, Schwierigkeiten an Schulen und fehlende Kitaplätze in Deutschland würden zwar nicht primär von der hohen Zuwanderung kommen, sie spitze die Situation hierzulande aber zu. «Es ist doch ein offenes Geheimnis, dass ein Grossteil der Migration damit zu tun hat, dass es diese großen Wohlstandsdifferenzen gibt», so Wagenknecht im Gespräch. Ob der gefundene Kompromiss funktioniere und er die europäische Einigkeit hinter sich habe, müsse sich zeigen.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat im Auftrag von Welt die Deutschen gefragt, was sie von einer Parteigründung Wagenknechts halten würden. 39 Prozent würden das als positiv und 34 Prozent als negativ ansehen. Ganze 24 Prozent würden Wagenknechts gegründete Partei dann auch wählen.