Agrotreibstoffe: Gentech im Tank

In einer neuen Broschüre zeigt der «Basler Appell gegen Gentechnologie» wie die umstrittenen Agrotreibstoffe der weiteren Verbreitung der Gentechnologie tür und Tor öffnen.

«Bio»sprit als die grosse Alternative zum Erdöl – dieser Traum dürfte bald ausgeträumt sein. Dabei scheint es auf den ersten Blick so logisch: Die Energiegewinnung aus Pflanzen sei CO2-neutral, nachhaltig und erst noch eine Chance für Drittwelt-Länder.

Doch wie immer lohnt es sich, genauer hinzusehen. Die scheinbar einfache Lösung aller Energieprobleme unserer Mobilität zieht einen Rattenschwanz an Missständen nach sich. Wo bislang Nahrungsmittel angebaut wurden, müssen die Felder dem Anbau von Pflanzen für die Zapfsäule weichen. Nahrung wird knapp, Monokulturen breiten sich weiter aus, Trinkwasser wird in grossem Mass verunreinigt und die Wasserverknappung steigt, Böden werden übersäuert, Wälder gerodet und der Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen steigt massiv. Und dies nur, damit die Tanks unserer vierradbetriebenen Stadtlimousinen nicht bald schon leer bleiben müssen.

Zertifikate für Agrotreibstoffe nach ökologischen und sozialen Kriterien nützen hier wenig. Als einziger Weg aus der Misere bleibt ein radikales Umdenken: Wir müssen zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit endlichen Ressourcen finden Die Lösung kann nur Energieeinsparung und Energieeffizienz heissen. Alternativen zu Erdöl und «Bio»sprit, wie Wind- und Solarenergie sind bekannt – sie sollten auf politischer Ebene endlich in grossem Stil gefördert werden.


Broschüre «Agrotreibstoffe – Gentech im Tank» kann unter www.baslerappell.ch/ heruntergeladen werden.
20. Mai 2008
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