Al Gore, ein Heuchler?

Der Fleischkonsum hat seit dem Zweiten Weltkrieg drastisch zugenommen und sich in der Folge zu einer Umweltbelastung erster Ordnung entwickelt, wie der Bericht «Livestock‘s Long Shadow» der Food and Agriculture Organisation (FAO) zeigt:

  • Die Viehzucht beansprucht 70 Prozent des gesamten landwirtschaftlich genutzten Landes auf der Erde, 30 Prozent der Erdoberfläche.

  • Die Tierhaltung ist Hauptverursacher des Artensterbens.
  • Die Emission anthropogener, d.h. vom Menschen verursachter, Treibhausgase durch die Tierhaltung ist höher als die aller Transportmittel der Welt zusammen genommen.

So gesehen, wird jede Aussage zum Umweltschutz, die die Tierhaltung und den Fleischkonsum ausklammert, zur Heuchelei. Auch Al Gores Umweltengagement erscheint in einem anderen Licht, wenn man weiss, dass seine Familie mit der Rinderzucht reich wurde und er am Schluss seines preisgekrönten Films dazu auffordert, Bäume zu pflanzen und Hybrid-Autos zu fahren.
Wer Fleisch isst, ist mitverantwortlich

  • für den Treibhauseffekt mit all seinen negativen Folgen, denn die Treibhausgasemission aufgrund der Viehzucht ist weitaus schlimmer als die der Transportmittel weltweit. Die Tierhaltung ist für 18 Prozent CO2-Äquivalente verantwortlich;
  • für die Menschen, die verhungern, weil sie keine Fläche zum Anbau z.B. von Getreide haben, wenn diese für die Viehzucht genutzt wird;
  • für die Menschen, die verdursten, weil 8 Prozent des weltweiten Wasserkonsums für die Viehzucht gebraucht wird;
  • für die Abholzung der Regenwälder und damit für Klimakatastrophen, soweit sie durch die Viehzucht bedingt sind u.v.m.

Quellen: Livestock, Environment and Development Initiative (LEAD)
Livestock‘s Long Shadow von H. Steinfeld, P. Gerber, T. Wassenaar, V. Castel, M. Rosales, C. de Haan. FAO, 2006, 390 S.

29. April 2007
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