Auch Wiedergutmachung ist käuflich
Die Initiative ist auf verdächtigem Erfolgskurs und wird wohl im Herbst einge reicht. An einem Samstagmittag anfangs April 2014 unterschrieb ich auf dem Bahnhofplatz in Aarau die Wiedergutmachungs-Initiative (www.wiedergutmachung.ch).
Die junge Frau mit dem Unterschriftenbogen bedankte sich etwas zu überschwänglich. Sie hatte mir vorweg alle illustren Namen des erweiterten Initiativkomitees heruntergelesen und wir einigten uns dann darauf, dass dieses Volksbegehren deshalb zu unterschreiben sei, weil es einen guten Zweck verfolge. Erst etwas später fiel mir ein Inserat auf: «Die Kampagnenforum GmbH sucht junge Menschen mit starken kommunikativen Fähigkeiten, die an verschiedenen Orten der Schweiz Unterschriften für eine gemeinnützige Initiative sammeln…Die Bezahlung erfolgt pro beglaubigte Unterschrift. Hast du Ausdauer, bist offen und kannst mit einem Lächeln auf Menschen zugehen? Und hast Lust dich für eine gute Sache zu engagieren und dabei Geld zu verdienen?»
Geschäfte
Kürzlich gab das Initiativkomitee bekannt, es habe bereits nach zwei Monaten 45‘000 Unterschriften beieinander. Die Initiative ist demzufolge fast etwas zu gut gestartet. Kein Wunder: der Hauptinitiant Guido Fluri, ein im Immobilienhandel, in der Finanzberatung sowie im Schuh- und Showgeschäft erfolgreich tätiger Unternehmer, erklärte inzwischen öffentlich, dass er sich allein die Unterschriftensammlung für seine Initiative eine Million Schweizerfranken kosten lasse. Mit anderen Worten: er kauft Unterschriften. Wohl mit weiteren Millionen engagiert er die teuersten PR- und Polit- Agenturen (Furrer.Hugi & Partner AG, Kampagnenforum GmbH) fürs Lobbying und wird die Werbung im Abstimmungskampf finanzieren.
Und kürzlich las man, dass der Vertreter von www.netzwerk-verdingt.ch, Walter Zwahlen, den runden Tisch zur Aufarbeitung von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen platzen liess, den Delegierten des Bundesrats Luzius Mader als einen Vertreter der Täterseite beschimpfte und dazu aufrief, besser die Wiedergutmachungs-Initiative zu unterschreiben. Kein Wunder: Auch Zwahlen ist Mitglied des Initiativkomitees.
Es bleibt dabei: die Initiative verfolgt einen guten Zweck. Aber die Mittel und Machenschaften ihrer Urheber sind allzu profan.
Quelle: Mediendienst Hälfte.ch
Die junge Frau mit dem Unterschriftenbogen bedankte sich etwas zu überschwänglich. Sie hatte mir vorweg alle illustren Namen des erweiterten Initiativkomitees heruntergelesen und wir einigten uns dann darauf, dass dieses Volksbegehren deshalb zu unterschreiben sei, weil es einen guten Zweck verfolge. Erst etwas später fiel mir ein Inserat auf: «Die Kampagnenforum GmbH sucht junge Menschen mit starken kommunikativen Fähigkeiten, die an verschiedenen Orten der Schweiz Unterschriften für eine gemeinnützige Initiative sammeln…Die Bezahlung erfolgt pro beglaubigte Unterschrift. Hast du Ausdauer, bist offen und kannst mit einem Lächeln auf Menschen zugehen? Und hast Lust dich für eine gute Sache zu engagieren und dabei Geld zu verdienen?»
Geschäfte
Kürzlich gab das Initiativkomitee bekannt, es habe bereits nach zwei Monaten 45‘000 Unterschriften beieinander. Die Initiative ist demzufolge fast etwas zu gut gestartet. Kein Wunder: der Hauptinitiant Guido Fluri, ein im Immobilienhandel, in der Finanzberatung sowie im Schuh- und Showgeschäft erfolgreich tätiger Unternehmer, erklärte inzwischen öffentlich, dass er sich allein die Unterschriftensammlung für seine Initiative eine Million Schweizerfranken kosten lasse. Mit anderen Worten: er kauft Unterschriften. Wohl mit weiteren Millionen engagiert er die teuersten PR- und Polit- Agenturen (Furrer.Hugi & Partner AG, Kampagnenforum GmbH) fürs Lobbying und wird die Werbung im Abstimmungskampf finanzieren.
Und kürzlich las man, dass der Vertreter von www.netzwerk-verdingt.ch, Walter Zwahlen, den runden Tisch zur Aufarbeitung von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen platzen liess, den Delegierten des Bundesrats Luzius Mader als einen Vertreter der Täterseite beschimpfte und dazu aufrief, besser die Wiedergutmachungs-Initiative zu unterschreiben. Kein Wunder: Auch Zwahlen ist Mitglied des Initiativkomitees.
Es bleibt dabei: die Initiative verfolgt einen guten Zweck. Aber die Mittel und Machenschaften ihrer Urheber sind allzu profan.
Quelle: Mediendienst Hälfte.ch
25. Juni 2014
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