Berner Geschichtensammelaktion: Erzähl‘ uns mal!
Zwei Tage, zwei Autoren und einen Sack voll Zeit: Am 12. und 13. Mai sammeln der Hamburger Frank Keil und der Schweizer Adrian Soller ab zehn Uhr im Café des Berner Generationenhaus Alltagsgeschichten.
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Die erste Zigarette hinter dem Jugendtreff! Der Montag nach der Hochzeit. Der verregnete Sonntag, der einfach nicht vergehen will. Oder der seltsame, anstrengende Onkel, den man dann doch vermisst, wenn er nicht zum Nachmittagskaffee kommt. Am 12. und 13. Mai sammeln wir im Café des Berner Generationenhaus und um den Berner Bahnhof herum Alltagsgeschichten. Wir, die beiden Autoren Frank Keil und Adrian Soller, sammeln jene kleine Geschichten – die deinem Leben seinen Sound geben!

Wir werden an einem Tisch sitzen, dir Tee, Kaffee oder Wasser servieren, und wir werden vor allem Zeit haben. Wir werden zuhören, manchmal nachfragen und wir werden das Erzählte aufschreiben. Klar! Es ist immer ein kleines Wagnis, etwas von sich zu preiszugeben. Doch suchen wir für unsere Geschichten nicht das Spektakel.

Und ja, immer denkt man: «Ich habe doch gar nichts zu erzählen!» Und: «Wer will denn das hören?» Aber die Erfahrung hat gezeigt: Alle haben wir Geschichten. Und jede noch so kleine Geschichte ist der Rede wert.

Wir haben im vergangenen Jahr in Winterthurs Strasse und Gassen und auf Winterthurs Plätzen jede Menge Alltagsgeschichten gesammelt. Und auch, wenn es anfangs immer ein wenig Mut braucht, fremde Menschen anzusprechen und mit ihnen in ein Gespräch zu finden, immer wieder wurden wir mit wunderbaren Erzählperlen belohnt. Diese Geschichten bringen wir jeweils in eine schöne sprachliche Form; auf Wunsch anonymisieren wir.

Die schönsten Geschichten aus Bern werden wir nach den Sammeltagen ebenda, im Café des Berner Generationenhauses, in verdichteter Form und mit Musik von Zé Oliveira präsentieren. Und zwar am Donnerstag, den 15. Mai, ab 18.30 Uhr.

Der Hamburger Autor Frank Keil wird sich also bald wieder in den Zug Richtung Schweiz setzen, mit dem Aufnahmegerät und dem Kugelschreiber in der Jackentasche. Seit Mitte der 1990er-Jahre ist Frank Keil in Hamburg als freier Kulturjournalist und Autor unterwegs. Diverse Texte und Strecken machte er für das Kulturmagazin ERNST. Aktuell schreibt er an seinem autofiktionalen Romanprojekt „Ich weiß nichts über meine Familie, suche sie aber trotzdem“, für den er 2022/23 einen Literaturpreis der Stadt Hamburg erhielt.

Frank Keil schreibt an der Seite von Adrian Soller, der in Magazinen und Wochenzeitungen publiziert, vor allem Portraits, Reportagen und Kurzgeschichten schreibt. Zwischen 2017 und 2022 war Adrian Soller Geschäftsführer und Redaktionsleiter des Schweizer Kulturmagazins ERNST. Und betreibt jetzt unter anderem das stiftungsfinanzierte Kulturprojekt «Zentrale für Alltagsgeschichten».

Alltagsgeschichten sind Geschichten voller Schalk und Lebensfreude, manchmal stimmen sie und traurig, manchmal heiter. Sie verwirren, sie führen ein eigenes Leben. Und wenn ein Mensch aus seinem Leben erzählt, verbindet man sich mit ihm oder ihr. So freuen wir, die beiden Autoren, uns wirklich sehr auf euch und eure Geschichten.


Mehr Informationen zum Kulturprojekt, dass nun in Bern zu Gast ist, finden Sie auf: geschichtenzentrale.ch

Bei Fragen steht Ihnen Adrian Soller gerne zu Verfügung:
Verein «Zentrale für Alltagsgeschichten», [email protected], 076 365 40 68

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