Bolivien: Die Erde wird Rechtsperson

«Pacha Mama», Mutter Erde, spielt in der indianischen Kultur traditionell eine wichtige Rolle und ist als Instanz schon in der bolivianischen Verfassung verankert.

Umweltpolitik gibt es schon lange. Noch immer dominiert aber vor allem das Wohl des Menschen das Handeln. Die Natur erscheint eher als nützliche Kulisse bzw. Ressource für die «Krone der Schöpfung». Boliviens Präsident Evo Morales unternahm jetzt einen historischen Schritt und erklärte die Erde zur Rechtsperson. «Pacha Mama», Mutter Erde, spielt in der indianischen Kultur traditionell eine wichtige Rolle und ist als Instanz schon in der bolivianischen Verfassung verankert. Ein «Gesetz zum Schutz der Erde» soll sicherstellen, dass Rohstoffe nur so weit ausgebeutet werden, wie sich die Natur selbst regenerieren kann. Naturgüter dürfen nicht zur Handelsware werden. «Bolivien stellt damit eine organische Beziehung zwischen Mensch und Natur her, die durch Gegenseitigkeit und Dialog geprägt ist», sagte Vize-Präsident Alvaro García Linera. Da die Erde aber nicht selbst vor Gericht ihre Rechte einklagen kann, soll jetzt eine Behörde geschaffen werden, die sie vertritt.



Quelle: www.klimaretter.info