Der Emissionshandel hat versagt
Der Stern-Report nennt Kosten in der Höhe von 114 Euro für jede emittierte Tonne CO2. Demgegenüber sanken im Mai 2007 die Preise für die Erlaubnis zur Emission einer Tonne CO2 auf den bisherigen Tiefstand von 20 Cent.
Nach der Theorie darf eine solche Absenkung erst dann erfolgen, wenn die Wirtschaft ihre Emissionen in der gewünschten Weise vermindert hat. In Tat und Wahrheit sind die Emissionen auch 2006 weiter angestiegen, um offiziell 0,6 Prozent. Auch für das laufende Jahr ist - nach einer Prognose des Deutschen Institus für Wirtschaftsforschung vom Ende April - mit einem weiteren Anstieg des CO2-Ausstosses zu rechnen.
Trotzdem versucht die Bundesregierung andere Staaten - insbesondere die USA - zur Teilnahme am Emissionshandel zu überreden. Offensichtlich rechnen die Politiker damit, dass man beim nächsten Mal die Fehler im Emissionshandel vermeiden kann.
Die Energieversorger hingegen haben Geschmack am Emissionshandel gefunden. Die ihnen kostenlos zugeteilten Emissionsrechte haben sie zum Maximalwert in die Strompreise «eingepreist» und sich damit einen hübschen Zusatzgewinn verschafft. Nun wollen sie gleich mehr als 40 neue Kohlekraftwerke bauen! Offenbar erwarten sie, dass jedes noch zu genehmigende Kohlekraftwerk bei der Vergabe von Emissionszertifikaten zu ihren Gunsten gerechnet wird. Ob sie damit ausserdem noch weitere hintergründige Ziele verfolgen, bleibt ihr strategisches Geheimnis. Der Emissionshandel, der auf der ganzen Linie versagt hat, schreckt sie jedenfalls nicht ab.
Quelle: Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV)
http://www.sfv.de
07. Juni 2007
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