Der Körper und die Lust sind heilige Geschenke der Schöpfung

Anscheinend braucht die katholische Kirche auch mehr Aufklärung über die eigene Geschichte. Das Zölibat wurde erst im frühen Mittelalter eingeführt - und zwar nicht etwa, um den Priestern "den Kopf ganz für Gott freizuhalten", sondern um die Ländereien und Besitztümer der meist reichen Kirchenmänner der Kirche und nicht irgendwelchen Erben zufallen zu lassen. Es ging wie oft in patriarchischen Strukturen um Macht und Einfluss und nicht um die Moral. Die Angst und die Moral werden eingesetzt, um das einfache Volk unter Kontrolle zu halten. Heute ist diese Wirkung des Zölibats und die Macht der katholischen Kirche in Europa unbedeutend geworden - Ihre Ächtung von Verhütungsmitteln in der dritten Welt und die Duldung oder Förderung der Bevölkerungsexplosion beruht jedoch immer noch auf dem archaischen Stammesdenken, dass gewinne, dessen Stamm sich schneller vermehre als der "feindliche". Die Erde ist aber rund und wir sind rundum bald zu viele, unabhängig des "Stammes". Sex, Tod und Geld sind die drei grossen Tabus des patriarchischen Systems. Emanzipieren wir uns davon.

Ariadne von Schirach hat es auf einer einzigen Seite des Das Magazin (8/2010) zusammengefasst: "[Die ersten sexuellen Darstellungen waren zugleich Symbole weiblicher Gebärfähigkeit und Zeugnisse der grenzüberschreitenden Kraft der Sexualität. Ischtar, babylonisch-sumerische Göttin, war heilige Prostituierte. Huren waren Heilige. Erst im römischen Reich wurde die Macht der grossen Mutter durch den Namen des Vaters ersetzt. Die Frau wurde von der Lebensspenderin zum Gefäss des männlichen Samens. Diese Entwertung verschärfte sich noch weiter.] . [Die Kirche hat sich des Körpers und seiner einst geheiligten Öffnungen bemächtigt und ihn zum Unort gemacht].". Stehen wir zu unserem Körper und der Lust, als heiliges, ACHTENSWERTES Geschenk der Schöpfung, als Teil der alles umfassenden Mutter Natur, dann werden auch alle anderen Aspekte des "Naturschutzes" wieder zentrale Werte werden, und die Schizophrenie der Kirche vielleicht geheilt werden können.
30. März 2010
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