Desinfektion mit UVC-Strahlung kann Gesundheit gefährden
Die Strahlenschutzkommission (SSK) des Bundes hat eine Stellungnahme zu den möglichen Risiken von Fern-UV-C-Strahlung abgegeben.

n der jetzt veröffentlichten Empfehlung erklärt die Strahlenschutzkommission, dass sie die derzeitige Datenlage der vorliegenden Studien für nicht ausreichend hält, um Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung durch den Einsatz von Fern-UVC-Strahlung im öffentlichen Raum ausschließen zu können.

Einen der Gründe dafür erklärt Peter Sperfeld, Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), der als UV-Experte an der Stellungnahme mitgewirkt hat: „In den meisten der uns vorliegenden Studien sind die Angaben zu den verwendeten Messverfahren nicht klar genug, sodass sich teilweise nicht zweifelsfrei beurteilen lässt, ob zum Beispiel die angegebenen Bestrahlungen korrekt gemessen werden konnten oder über welche Zeiträume sie zur Anwendung kamen.“ Die Bestrahlung ist eine entscheidende Größe, um die Gefahren für Menschen einschätzen zu können.

Die Strahlenschutzkommission empfiehlt eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen, etwa Studien mit langfristiger Bestrahlung sowie weitere Untersuchungen am menschlichen Auge und an verletzter oder geschädigter Haut. Offen ist auch die Frage, ob durch Fern-UVC-Strahlung UV-resistente Mikroorganismen oder schädliche chemische Verbindungen in Innenräumen entstehen könnten. Damit die erforderlichen radiometrischen Messungen genau, verlässlich und belastbar sind, bedarf es der kontinuierlichen weiteren Unterstützung durch akkreditierte Messlaboratorien und nationale metrologische Institute wie die PTB.

Die SSK ist ein Gremium aus ehrenamtlichen Fachleuten und berät das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in Fragen des Strahlenschutzes.

Weitere Informationen:
https://www.ssk.de/SharedDocs/Beratungsergebnisse/DE/2023/2023-12-08_Empf_Fern-UVC-Strlg_Desinfek.html