Deutschland reisst sich ab
Im Kampf gegen den Klimawandel haben sich deutsche Denker etwas Neues ausgedacht: Die Abriss-Prämie für Gebäude.

Mit Milliarden-Beträgen soll der Bund den Abriss von Gebäuden bezahlen, deren Sanierung und energetische Aufrüstung nicht lohnt. Zwei Monate vor dem Wohnungsbau-Gipfel findet diese Forderung immer mehr Unterstützer. 

Der Bau neuer Wohnungen lässt massiv nach. Verbände und Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft fordern von der Bundesregierung dringend Hilfen. Neben Steuererleichterungen und Fördergeldern geht es dabei neuerdings um eine noch unverbrauchte Idee, die immer mehr Zuspruch findet: eine Abrissprämie für marode Immobilien.

«Eine staatliche Abrissprämie könnte dazu beitragen, die schlechten Baubedingungen zu verbessern und darüber hinaus die Innenstädte von Dörfern und Mittelstädten wiederzubeleben», sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), im Gespräch mit der WirtschaftsWoche. Der Baulobby-Mann greift damit auf, was der Präsident des Bundesverbands Deutscher Fertigbau (BDF), Mathias Schäfer, Ende Juni anregte: Eine Abrissprämie könne ein «Turbo für einen klimaneutralen Gebäudebestand» werden.