Dezentraler Jatrophastrom hat gute Ökobilanz

Die meist in Monokultur angebaut ölhaltige Jatrophanuss ist beliebt als Treibstofflieferant. Wird sie mit optimierten Methoden verarbeitet und gleich vor Ort genutzt, hat sie eine gute Ökobilanz, meldet die Eidgenössische Materialprüfungsanstalt Empa.

Die tropische Pflanze - auf Deutsch Purgiernuss - ist genügsam und für die Menschen ungeniessbar bis giftig. Im Jatropha-Samen steckt eines der hochwertigsten Pflanzenöle, das je in einem Tank gelandet ist. Eine Aufbereitung ist nicht zwingend nötig, Motoren und Generatoren verlangen nur kleine technische Veränderungen, damit sie das Jatropha-Öl verbrennen können.

Ein halbes Jahr lang nahm der Umweltwissenschafter Simon Gmünder verschiedene Jatropha-Projekte in Indien unter die Lupe. Zum Beispiel das mit Nussöl befeuerte Kleinkraftwerk in Ranidehra, im Bundesstaat Chhattisgarh. Dank der drei Jatropha-Generatoren hat das Dorf seit April 2007 für vier Stunden am Tag Strom. Für die Treibstoffversorgung wurden 25'000 Jatropha-Setzlinge an Feldrainen und entlang von Wegen gepflanzt.
Jetzt arbeitet Gmünder an einer Ökobilanz für Grossplantagen.

db.

Mehr Informationen: EMPA.ch
20. Januar 2009
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