Die Bishnoi, die ersten Umweltaktivisten

«Seinen Kopf zu verlieren ist besser als einen Baum zu verlieren», so lautet ein Sprichwort der Bishnoi. Die Bishnoi, eine indische Religionsgemeinschaft mit rund einer halben Million Anhänger, gehören weltweit zu den ersten Umweltaktivisten.

Die Geschichte der Bishnoi beginnt im 15. Jahrhundert. Der Guru Jambeswar zieht sich nach einer bedrohlichen Dürre zum Meditieren zurück und sieht die Wahrheit. Er verfasst eine Lehre mit 29 Maximen – Bish bedeutet zwanzig und noi neun – mit dem Ziel, die Menschen mit der Natur zu vereinigen. Eine dieser Regeln lautet, keine Tiere zu töten. Aber nicht nur Tiere, sondern auch Bäume sind ihnen heilig. Vor 200 Jahren haben sich 363 Bishnoi geopfert, um den Wald in Kherjarli, südöstlich von Jodhpur, der auf Wunsch des Königs gerodet werden sollte, zu schützen.

Auch heute fechten die Bishnoi einen ungleichen Kampf mit begrenzten Mitteln gegen die Auswirkungen der Umweltverschmutzungen durch Abwasser der Textilindustrie. Die Bedrohung kommt jedoch nicht nur von Aussen. Die Nachfahren wollen mehr von der Welt sehen, ja von ihr profitieren, und kehren ihrer Herkunft den Rücken zu.




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