Durch bessere Führung zu einer besseren Welt?

«Das vielleicht wichtigste Projekt der Welt!» – so bezeichnet der Politologe und Projektleiter J.B. Koeppl die zukünftige Politikeruniversität im Internet. Die «Akademie für neue Politische Führungskräfte» (ANP) soll Politikerinnen und Politker ausbilden und so zu einer klügeren Weltgesellschaft beitragen.
Für alles mögliche würden Zeugnisse und Führerscheine verlangt, nur nicht in der Politik, argumentiert Koeppl. Doch genau die «Politiker sind die Verantwortlichen», und noch verantwortlicher seien die Wähler. Dabei geht er von einer natürlich gegebenen Ungleichheit der Menschen aus: «Das Leittier-Prinzip ist das grösste Prinzip auf unserem Planeten.» Jegliche Erfolge, von der Luftfahrt bis zur Kunst, seien davon geprägt. Demnach bezeichnet Koeppl einen aufgeklärteren Staat als eine «Echt-Aristokratische-Demokratie». Das Wort Aristokratie stammt vom griechischen «aristos – der Beste» und «kratein — herrschen». Nicht «wichtigtuerische Laienpolitiker» sollen herrschen, sondern die Besten.
Und diese sollen Politikeruniversitäten besuchen. Wird die ANP tatsächlich realisiert, ist sie für alle Menschen ab zwölf Jahren zugänglich: für Wähler und Politiker ebenso wie für Manager. Gelehrt wird über das Internet und in konventionellen Lehrsälen. Statt alles vorgekaut zu bekommen, sollen die Schüler immer wieder selber fragen stellen. Über den Lehrinhalt entscheidet, wer ein beweisbar tiefgründiges Wissen über die nationale und internationale Politik hat – Koeppl schreibt zurzeit ein Buch über den Lehrinhalt der ANP...
Zum Studium der Politik war er selber in fünf verschiedenen Parteien tätig, beriet Regierungen und schrieb kritische Bücher zur Aufrüstung der NATO. «In vierzig Jahren seiner politischen Tätigkeit haben sich nur ganz wenige Politiker und Staatsbürger für das Entscheidende im Leben eingesetzt», steht in Koeppls Kurzbiografie. Das Entscheidende sei, Leid zu vermeiden und sich im Menschsein weiterzuentwickeln – im Materiellen, Seelischen und Geistigen.
Die ANP tritt nach eigenen Angaben «provokativ und plakativ» auf, um die Leute zu erreichen. Die konkrete Realisierung des ehrgeizigen Projekts ist ungewiss und teuer; zurzeit sucht Koeppl nach Sponsoren.

Weitere Informationen: www.best-government.org
13. August 2009
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