Er erkennt das Holz an seinem Duft
Zwischen Kirsch-, Apfel-, Kaki- und Feigenbäumen fühlt er sich am wohlsten. Matthias Bachofen drechselt das Holz auf seiner Drehbank in Lamone im Kanton Tessin zu Vasen, Teelichtern oder Schalen. Für eine Schale benötigt er etwas mehr als eine Stunde. Länger darf er daran nicht arbeiten, sonst kann er sie nicht kostendeckend verkaufen. Seinen Werkstoff bezieht er nicht im Handel, sondern erhält unbehandeltes Stammholz von Bekannten und Einwohnern vor Ort. Dafür beschenkt er sie mit einem Objekt aus ihrem Holz. Das Holz sägt er in kleine Stücke oder Scheiben und trocknet diese bis zu einem Jahr. Immer wieder kontrolliert er den Trocknungsprozess: Wird das Holz nicht mehr leichter, kann er es weiterverarbeiten. Erkennt er eine schöne Zeichnung, bringt er sie durch die passende Form zur Geltung. Holz erkennt Matthias Bachofen an seinem Geruch: Kirsche riecht nach Amaretto, Kaki warm und nussig. Das Feigenholz dufte so stark nach der Frucht, auch ein Laie rieche das sofort. Matthias Bachofen ist der einzige gelernte Drechsler im Kanton Tessin. Die schöne Handwerkskunst kann man bei ihm im Atelier lernen. Informationen über sein Kursangebot finden Sie auf der Website:
www.atelierdellegno.ch
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20. Dezember 2016
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