EU-Kommission bezweifelt Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen

Auf eine parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Carolin Lucas (Grüne/Großbritannien) hat die EU-Kommission zugegeben, dass sie den nachhaltigen Anbau von Biokraftstoffen, die in die EU eingeführt werden, nicht garantieren kann. Gleichwohl wolle sie Anreize für nachhaltige Biokraftstoffe finanzieren. Nicht-nachhaltig produzierte Treibstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen dürften zwar eingeführt und innerhalb der EU produziert werden, kämen aber nicht in den Genuss der Förderung.

Auswirkungen auf Landnutzung können nicht überwacht werden
Damit konkretisiert die Kommission den Aktionsplan Energie, auf den sich die Mitgliedstaaten im März verständigt hatten. Danach soll der Anteil der Biokraftstoffe am gesamten Kraftstoffverbrauch bis 2020 um 10 Prozent erhöht werden. Dieses Ziel kann nur mit "nachhaltig produzierten" Biokraftstoffen erfüllt werden. Offen bleibt allerdings die Frage, was unter "nachhaltiger Produktion" genau zu verstehen ist, wie sie gewährleistet werden kann und wie Auswirkungen auf die Landnutzung überwacht werden können.

WWF: Palmöl-Energiebilanz positiv, wenn kein Urwald gerodet wird 
Währenddessen hat der WWF eine Studie vorgelegt, in der er die Produktion von Palmöl, einem wesentlichen Rohstoff für die Produktion von Biokraftstoffen, auf ihre Nachhaltigkeit untersucht. Die Umweltstiftung kommt zu dem Ergebnis, dass die Energiebilanz von Palmöl zwar grundsätzlich positiv ausfallen würde, Voraussetzung sei aber, dass nicht für den Anbau der Plantagen Regenwälder gerodet würden.
Quelle: Markus Steigenberger, Deutscher Naturschutzring
01. Juni 2007
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