Freiheit hinter Gittern
Nicht äussere, sondern innere Mauern versuchten Gefängnisinsassen zu brechen: Im Frauengefängnis Gotteszell in Schwäbisch Gmünd nahmen in der Woche vor Pfingsten zwölf Inhaftierte an ökumenischen Exerzitien teil. Das Projekt «Kloster im Gefängnis» ist eine Art Jubiläumsfeier, denn das ehemalige Dominikanerinnenkloster wurde vor 200 Jahren in eine Strafanstalt umgewandelt. Im grössten Frauengefängnis Süddeutschlands leben heute 340 Gefangene.
Die Exerzitien-Woche fand zum Thema «Weg durch die Wüste» statt. «Das Gefängnis wird von Inhaftierten oft als existenzielle Wüstenerfahrung mit vielen Durststrecken beschrieben. Die Wüste kann aber auch zum Ort der Wandlung werden», glauben die Kontemplationslehrerin Heike Rosengarth-Urban und die evangelische Gefängnispfarrerin Susanne Büttner, Verantwortliche des Projekts. Das lateinische «Exercitium» bedeutet «Übung» und bezeichnet im christlichen Glauben geistige Übungen zur Besinnung. Im Schweigen begannen die Frauen in Schwäbisch Gmünd frühmorgens den gemeinsamen Tag und im Schweigen endete er abends. Dazwischen arbeiteten und assen sie zusammen, sassen in Stille oder beteten. Zwei Tage verbrachten sie gänzlich in Schweigen. «Ich habe mich wirklich wie in einem Kloster gefühlt – und sehr viel Stille, Freiheit und Impulse für mich erfahren», sagt eine Teilnehmerin. Die Exerzitien-Woche war der Freiheit gewidmet, die anscheinend auch hinter Mauern möglich ist.
Quelle: Publik-Forum 11/2009, www.publik-forum.de
Die Exerzitien-Woche fand zum Thema «Weg durch die Wüste» statt. «Das Gefängnis wird von Inhaftierten oft als existenzielle Wüstenerfahrung mit vielen Durststrecken beschrieben. Die Wüste kann aber auch zum Ort der Wandlung werden», glauben die Kontemplationslehrerin Heike Rosengarth-Urban und die evangelische Gefängnispfarrerin Susanne Büttner, Verantwortliche des Projekts. Das lateinische «Exercitium» bedeutet «Übung» und bezeichnet im christlichen Glauben geistige Übungen zur Besinnung. Im Schweigen begannen die Frauen in Schwäbisch Gmünd frühmorgens den gemeinsamen Tag und im Schweigen endete er abends. Dazwischen arbeiteten und assen sie zusammen, sassen in Stille oder beteten. Zwei Tage verbrachten sie gänzlich in Schweigen. «Ich habe mich wirklich wie in einem Kloster gefühlt – und sehr viel Stille, Freiheit und Impulse für mich erfahren», sagt eine Teilnehmerin. Die Exerzitien-Woche war der Freiheit gewidmet, die anscheinend auch hinter Mauern möglich ist.
Quelle: Publik-Forum 11/2009, www.publik-forum.de
20. Juni 2009
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