«Für mich war es Notwehr»
Feldbefreier, die 2006 Genmaisfelder zerstörten, standen vor kurzem im ostdeutschen Zehdenick wegen «mutwilliger Zerstörung und Sachbeschädigung» vor Gericht und wurden zu Geldstrafen verurteilt.
Der 32-jährige Agrarwissenschafter und Bioimker Fabian L. berief sich vor Gericht auf den Paragrafen des rechtfertigenden Notstandes und verteidigte seine Teilnahme an der Aktion mit dem fehlenden Schutz vor gentechnisch veränderten Organismen (GVO) durch das Gesetz. «Diese Protestform ist nicht der Weg meines Wunsches, sondern der meiner Not.»
Als Bioimker habe er sich in den vergangenen vier Jahren ein mittlerweile gut funktionierendes Geschäft aufgebaut. Fabian L. macht nach eigenen Angaben 100 000 Euro Umsatz pro Jahr. Sein Naturhonig fände vor allem in Berliner Bioläden Absatz. Zudem bezahlten ihm Landwirte viel Geld dafür, dass er seine Bienenvölker in Raps- oder Obstbaumfelder stellt. Sobald nur ein «Körnchen Gentechnik» in seinem Honig nachgewiesen werden würde, könne er seiner Ware nicht mehr den Stempel «Bio» aufdrücken. Kunden zeigten da null Toleranz und würden sich sofort umorientieren.
«Ich kann mich nicht gegen Genmais wehren. Ich werde nicht geschützt», sagte Fabian L. Vielmehr müsse er selbst das Risiko und die Kosten tragen, wenn seine Bienen in ein Genmaisfeld fliegen und «verseuchten Pollen» mitbringen. «Das macht mich rasend aggressiv», so der Berufsimker. Zumindest bei dieser ersten von insgesamt fünf angesetzten Verhandlungen ließ Richter Sven Stolpe die Grundsatzdiskussion zwischen Genmaisgegner und Befürworter - in Person von Landwirt Jörg Eickmann - zu. Der Landwirt ist überzeugt, dass Bienen nicht in den Genmais fliegen, weil zeitgleich Sonnenblume und Linde blühen und die für die Immen weitaus interessanter seien.
Das Gericht sah den rechtfertigenden Notstand bei Fabian L. nicht gegeben. Auch, weil von den Badingener Genmaispflanzen zum Zeitpunkt ihrer Zerstörung keine direkte Gefahr für Leib und Leben ausgingen. Der Imker muss nun 300 Euro Strafe zahlen.
Ganzer Text:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10916611/61129/
Internetseite zur Feldbefreiung 2006 und zu den Gießener
Feldversuchen: http://www.gendreck-giessen.de.vu
Der 32-jährige Agrarwissenschafter und Bioimker Fabian L. berief sich vor Gericht auf den Paragrafen des rechtfertigenden Notstandes und verteidigte seine Teilnahme an der Aktion mit dem fehlenden Schutz vor gentechnisch veränderten Organismen (GVO) durch das Gesetz. «Diese Protestform ist nicht der Weg meines Wunsches, sondern der meiner Not.»
Als Bioimker habe er sich in den vergangenen vier Jahren ein mittlerweile gut funktionierendes Geschäft aufgebaut. Fabian L. macht nach eigenen Angaben 100 000 Euro Umsatz pro Jahr. Sein Naturhonig fände vor allem in Berliner Bioläden Absatz. Zudem bezahlten ihm Landwirte viel Geld dafür, dass er seine Bienenvölker in Raps- oder Obstbaumfelder stellt. Sobald nur ein «Körnchen Gentechnik» in seinem Honig nachgewiesen werden würde, könne er seiner Ware nicht mehr den Stempel «Bio» aufdrücken. Kunden zeigten da null Toleranz und würden sich sofort umorientieren.
«Ich kann mich nicht gegen Genmais wehren. Ich werde nicht geschützt», sagte Fabian L. Vielmehr müsse er selbst das Risiko und die Kosten tragen, wenn seine Bienen in ein Genmaisfeld fliegen und «verseuchten Pollen» mitbringen. «Das macht mich rasend aggressiv», so der Berufsimker. Zumindest bei dieser ersten von insgesamt fünf angesetzten Verhandlungen ließ Richter Sven Stolpe die Grundsatzdiskussion zwischen Genmaisgegner und Befürworter - in Person von Landwirt Jörg Eickmann - zu. Der Landwirt ist überzeugt, dass Bienen nicht in den Genmais fliegen, weil zeitgleich Sonnenblume und Linde blühen und die für die Immen weitaus interessanter seien.
Das Gericht sah den rechtfertigenden Notstand bei Fabian L. nicht gegeben. Auch, weil von den Badingener Genmaispflanzen zum Zeitpunkt ihrer Zerstörung keine direkte Gefahr für Leib und Leben ausgingen. Der Imker muss nun 300 Euro Strafe zahlen.
Ganzer Text:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10916611/61129/
Internetseite zur Feldbefreiung 2006 und zu den Gießener
Feldversuchen: http://www.gendreck-giessen.de.vu
08. Mai 2007
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