Geplante Stromtarife nach Leistung strafen sparsames Verhalten

Die Strombranche diskutiert eine Änderung der Berechnung des Strompreises für Privatkunden. Neu sollen die Netzkosten aufgrund von Leistung abgerechnet werden können.  Eine Untersuchung von VESE und myNewEnergy mit Pilottarifen von Repower zeigt, dass dies Geringverbraucher und Haushalte mit Elektroautos, Wärmepumpen und Solaranlagen überproportional belasten würde.

Der Bund plant im Rahmen der Revision des Stromversorgungsgesetzes eine Änderung der Berechnungsgrundlage der Strompreise für private Haushalte. Neu sollen die Netzkosten auch aufgrund der bezogenen Leistung berechnet werden dürfen.

Erste Werke haben Anfang 2016 bereits Leistungstarife eingeführt, aufgrund der aktuellen gesetzlichen Lage allerdings nur für Besitzer von Solaranlagen mit Eigenverbrauch. Diese zahlen dann meist deutlich mehr als vorher.
Viele Stromversorger wollen ihre Kunden bei Bau und Betrieb von Heizungen, Solaranlagen und Ladestationen unterstützen. Während also die eine Abteilung damit ein neues Geschäftsfeld aufbaut, führt die andere Abteilung abschreckende Tarife ein. Besonders ärgerlich ist das für Kunden, die aufgrund des bisherigen Tarifmodells ihre Kosten geplant haben und für die Mitarbeiter der Energieversorger, die sie dabei beraten haben. 

Weitere Informationen: https://mynewenergy.ch/de/aktuell/MM/2016/6/8/stromtarife-nach-leistung-strafen-sparsames-verhalten/