Getreideernte 2023: Millionenschäden zu erwarten
Auf vielen Feldern in Süddeutschland und auf fast allen Feldern in Norddeutschland ist an eine Getreide- und Rapsernte im Moment überhaupt nicht zu denken.

Doch das ist nicht der eigentliche Schaden: durch die ständige Nässe sinken täglich die Qualitätswerte, vor allem die für Backweizen so wichtige Fallzahl. Was das ist, habe ich einmal in einem Video beschrieben, dass ihr am Schluss des Artikels findet. Die Fallzahl sinkt, wenn die Keimung des Getreidekornes in Gang kommt.

Nimmt man die Anbaufläche von Winterweizen, Roggen und Triticale (eine Kreuzung aus Weizen und Roggen) zusammen, kommt man auf rund 3,5 Millionen Hektar. Ich habe mich mal umgehört und schätze, das davon aktuell noch etwa zwei Drittel, also 2,3 Millionen Hektar nicht geerntet sind. Beim Raps könnten es rund 500.000 ha sein. Wie gesagt, dass sind sehr grobe Schätzungen, aber in Norddeutschland dürften noch nahezu alle Kulturen auf dem Feld stehen.

Nimmt man einen Getreideertrag von rund 9 t/ha an, so macht dies eine Erntemenge von 20,7 Millionen Tonnen für Getreide aus. Durch Qualitätsverluste ist mit einem Mindererlös von rund 15 €/t zu rechnen. Wenn das gesamte Getreide dadurch betroffen wäre, würde dies in der Summe einen Betrag von rund 310 Millionen € ausmachen.