Giftgasanschlag: Es muss ganz anders gewesen sein
Prominenter Waffenexperte analysierte Wetterdaten, Videos, Fotos und Zeitangaben und förderte zahlreiche Widersprüche zutage
«Der Nervengasanschlag [von Chan Schaichun] kann sich nicht so ereignet haben, wie er im Geheimdienstbericht des Weissen Hauses beschrieben wird.» Zu diesem Schluss kommt der prominente Experte für Massenvernichtungswaffen Theodore A. Postol, em. Professor für Wissenschaft, Technologie und Nationale Sicherheit am Massachussetts Institute of Technology in einer Analyse des Geheimdienstberichtes. «Es kann sehr wohl massenhaft Opfer eines Ereignisses mit Gift gegeben haben, aber dieses Ereignis war nicht jenes, das im Geheimdienstbericht des Weissen Hauses beschrieben wurde», schreibt Postol als Fazit einer gründlichen Prüfung der relevanten Dokumente.
Postol wertete detaillierte Wetterdaten mit Windrichtung und -geschwindigkeiten aus, berechnete die Bereiche mit Giftgaswirkung, verglich den Schattenwurf auf den Fotos im Geheimdienstbericht mit den behaupteten Zeitangaben und kam zu einer ganzen Reihe von Widersprüchen. U.a. schreibt er: «Was aufgrund der Videos absolut klar wird, dass der Ort, wo das Sarin gemäss Geheimdienstbericht ausgebracht wurde sowie der Bereich, in dem Opfer in grosser Zahl hätten anfallen müssen, in keinerlei Beziehung mit den Szenen mit Opfern steht, die in anderen Videos gezeigt werden. Die Schlussfolgerung ist eindeutig: Der behauptete Anschlag, wie er im Geheimdienstbericht beschrieben ist, hat sich nicht ereignet.»
Postols Analyse macht deutlich, worauf sich eine internationale Untersuchung konzentrieren müsste. Wenn eruiert werden kann, wo sich die Opfer zum Zeitpunkt des Anschlags tatsächlich befanden, wird sich die Stichhaltigkeit des Geheimdienstberichtes rasch erweisen, der den USA als Rechtfertigung für die Bombardierung eines syrischen Militärflugplatzes diente.
Postols Bericht (in englisch), samt Bildmaterial und Quellen: «The Nerve Agent Attack that Did Not Occur: Analysis of the Times and Locations of Critical Events in the Alleged Nerve Agent Attack at 7 AM on April 4, 2017 in Khan Sheikhoun, Syria»
Postol wertete detaillierte Wetterdaten mit Windrichtung und -geschwindigkeiten aus, berechnete die Bereiche mit Giftgaswirkung, verglich den Schattenwurf auf den Fotos im Geheimdienstbericht mit den behaupteten Zeitangaben und kam zu einer ganzen Reihe von Widersprüchen. U.a. schreibt er: «Was aufgrund der Videos absolut klar wird, dass der Ort, wo das Sarin gemäss Geheimdienstbericht ausgebracht wurde sowie der Bereich, in dem Opfer in grosser Zahl hätten anfallen müssen, in keinerlei Beziehung mit den Szenen mit Opfern steht, die in anderen Videos gezeigt werden. Die Schlussfolgerung ist eindeutig: Der behauptete Anschlag, wie er im Geheimdienstbericht beschrieben ist, hat sich nicht ereignet.»
Postols Analyse macht deutlich, worauf sich eine internationale Untersuchung konzentrieren müsste. Wenn eruiert werden kann, wo sich die Opfer zum Zeitpunkt des Anschlags tatsächlich befanden, wird sich die Stichhaltigkeit des Geheimdienstberichtes rasch erweisen, der den USA als Rechtfertigung für die Bombardierung eines syrischen Militärflugplatzes diente.
Postols Bericht (in englisch), samt Bildmaterial und Quellen: «The Nerve Agent Attack that Did Not Occur: Analysis of the Times and Locations of Critical Events in the Alleged Nerve Agent Attack at 7 AM on April 4, 2017 in Khan Sheikhoun, Syria»
21. April 2017
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Christoph Pfluger
Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".
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