Grosse Banken, grosse Risiken

Je grösser eine Bank, desto mehr Risiken geht sie ein. Zu diesem Schluss kommt eine internationale Studie des National Institute of Economic and Social Research (NIESR), einer Denkfabrik aus Grossbritannien. Sie hat die Grösse von 700 Banken in 14 Industriestaaten mit den jeweiligen Abschreibungen und Zahlungsausfällen verglichen. Grosse und schnell wachsende Banken verzeichnen proportional höhere Ausfälle auf ihren Krediten als kleine Banken. Bevor sie die Daten überprüften, gingen die Verfasser der Studie davon aus, dass Grossbanken von einer breiten Risikostreuung profitierten und somit sicherer wären. Für das gegenteilige Ergebnis haben sie nun zwei Erklärungen: Entweder stellt die implizite Staatsgarantie den Grossbanken einen Freipass zum Risiko aus, oder Grösse und Komplexität erschweren es ihnen, die eigenen Geschäfte zu kontrollieren. Studienleiter Ray Barrell fordert daher höhere Steuern und schärfere Kapitalvorschriften für Grossbanken. Damit wären sie zwar immer noch «Too big to fail», aber ihr durch die Staatsgarantie gewonnener Wettbewerbsvorteil könnte eingedämmt werden.



Ray Barrel et al.: Is there a Link from Bank Size and Risk Taking? NIESR, 2010, 15 S.


Die Studie im PDF:


http://bankingcommission.independent.gov.uk/bankingcommission/wp-content/uploads/2011/02/Ray-Barrell-Issues-Paper-Response-2.pdf
04. April 2011
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