105 Neugeborene wurden über ein Jahr in ihrer Entwicklung in Relation zur häuslichen Strahlenbelastung beobachtet. Da Säuglinge nicht selbst telefonieren, macht die Studie Aussagen zu den Auswirkungen der Umgebungsstrahlung, also zum „Passivtelefonieren“.
In den Bereichen „Kommunikation“ und „Grobmotorik“ war der Anteil der behandlungsbedürftigen Kinder (Klassifikation ‘monitor/refer’) mit Entwicklungsverzögerungen bei den stark bestrahlten Säuglingen höher als bei denen mit geringer Belastung, im Bereich „Problemlösung“ war der Unterschied statistisch signifikant. Die Autoren schlussfolgern,
dass höhere Strahlungswerte mit schlechteren Ergebnissen in kognitiven Entwicklungsbereichen wie Problemlösung und persönlichem und sozialem Verhalten assoziiert waren … Daher könnte es notwendig sein, die Überwachung der neurologischen Entwicklung bei Kindern in Betracht zu ziehen, bei denen eine höhere HF-EMF-Strahlung zu erwarten ist (z. B. in unmittelbarer Nähe von Mobilfunkmasten und bei zu vielen elektronischen Geräten im Haushalt).
Es ist bemerkenswert, dass diese Fragestellung in Indien überhaupt untersucht wird. In Deutschland etwa herrscht unter der Mehrheit der Schulmedizin und Ärzteverbänden immer noch das vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) verbreitete Narrativ: Die Mobilfunkstrahlung sei unterhalb der Grenzwerte aus rein biophysikalischen Gründen ungefährlich.