20 Jahre AfroPingsten in Winterthur

Interview mit dem Festivalleiter und Mitbegründer des Afro-Pfingsten Festivals Daniel Bühler

In einer alten kleinen Winterthurer Villa, direkt am Bahnhof befindet sich das Büro von Afro-Pfingsten. Hier spürt man bereits Spannung und Vorfreude auf das Festival. Am hinteren Eingang des Hauses vermittelt das bunte Schild eines brasilianischen Clubs gleich eine weltoffene Stimmung, im Haupteingang stapeln sich Plakate und Flyer für das Festival. Im Büro sitzen MitarbeiterInnen von Afro-Pfingsten hinter grossen Bildschirmen. Ab und zu ein Lachen aus den verschiedenen Räumen, ein kurzes Rufen hinüber. Für alle transparent sitzt Daniel Bühler mit einer jungen Kollegin im hinteren Raum. Und durch seine lebendigen Telefonate bleiben alle auf dem Laufenden. Es herrscht eine vertrauensvolle Atmosphäre. In einer solchen Umgebung überraschen Marketingideen nicht, wie die verschmitzte Meldung am 1. April 2009, die in mehreren Schweizer Zeitungen zu lesen war, der amerikanische Präsident Barack Obama halte in diesem Jahr die Eröffnungsansprache zum Jubiläum für das Festival in Winterthur.

Das Interview führte Martin Lugenbiehl, Freiberufler und Musiker, der in diesem Jahr die Workshops organisiert.

Der Beginn

Martin Lugenbiehl: Zum 20. Jubiläum des Festivals gibt es dieses Jahr ein spezielles Programm. Doch wie und wann fing das Ganze an?

Daniel Bühler: Das war 1990. Wir hatten die Idee, zum Thema Afrika Kurse zu organisieren. Es ergab sich dann, dass die afrikanische Gruppe, die die Kurse mit rund 100 Teilnehmern leitete, auch ein Konzert mit traditioneller senegalesischer Musik gab.

Fand es schon in Winterthur statt?

Nein, das allererste Mal veranstalteten wir Afro-Pfingsten im Dynamo in Zürich, ab dem zweiten Jahr bis heute in Winterthur.

Wer waren die Gründer und kamen alle aus Winterthur?

Michael Röttker aus Frankfurt, Tom Keller und ich, wir waren damals in Zürich. Ein Jahr darauf gründete ich in Winterthur ein Therapiezentrum im Umfeld des Hotel Wartmanns. Da gab es dann genügend Räumlichkeiten für die Kurse und Konzerte. Michael Röttker stieg aus, da er weiterhin in Frankfurt lebte. Tom Keller zog sich nach dem dritten Mal aus persönlichen Gründen zurück. Er organisierte später während Jahren das Uhuru Festival auf dem Weissenstein.

Wie hat sich das Afro-Pfingsten weiter entwickelt?

Im dritten Jahr kam zu Kursen und Konzert der Markt und weitere Rahmenveranstaltungen dazu. Ich war jedes Jahr dabei, bei drei Ausgaben jedoch nicht in der Leitung. Bis 1994 gab es ein Leitungsteam mit mehreren Personen und nicht einen Festivalleiter.

Woher nimmst du immer wieder die Energie?

Ovomaltine Büchse (lacht). Ja also das ist wirklich ein Thema. Manchmal im Winter konnte ich es mir nicht mehr vorstellen, weiterzumachen und hatte genug, war ausgepowert. Aber es haben sich dann doch immer wieder Lösungen gefunden und so fand ich wieder zu neuer Motivation und Energie.

Auch wenn's auf der Hand liegt, wie entstand der Name?

Das war so einfach wie es klingt, Afrika an Pfingsten ergab Afro-Pfingsten.

Kannst du dich über das Festival finanzieren?

Das war auch immer unterschiedlich. Ich habe lange Jahre parallel dazu Kurse gegeben. Bis 1995 arbeitete ich ausserdem als Therapeut. Danach führte ich einen Laden, organisierte Reisen, gab Trommelkurse. Lange Zeit brauchte ich auch Zusatzjobs. Die letzten Jahre konnte ich zusammen mit weiteren Aufträgen im Event-Business davon leben.


Die Struktur des Festivals

Es gibt ja einen Verein. Wieviele Mitglieder hat dieser?

Der Verein hat inzwischen gut 200 Mitglieder.

Und ein Vereinspräsidium unterstützt dich in deiner Arbeit?

Um exakt zu bleiben, es gibt zwei Vereine. Es gibt den Verein Afro-Pfingsten Winterthur, der die Verantwortung hat, das Festival zu führen. Sechs Vorstandsmitglieder, unterstützen mich bei regelmässigen Treffen. Der andere Verein, der Förderverein Afro-Pfingsten, hat effektiv den Zweck, das Festival zu fördern. 200 Mitglieder unterstützen ideell, finanzieren mit ihren Mitgliedsbeiträgen einen Grundstock und sind als Helfer während des Festivals aktiv.


Persönliche Begegnung mit Musik und Afrika

Welche Erfahrungen hast du selbst mit Afrika, welche direkte Erfahrungen mit afrikanischer Musik? Du warst selbst Musiker, Djembespieler?

Musik hat mich das ganze Leben begleitet. Mit 20 Jahren spielte ich in einer Band irische und keltische Musik.

Und du spieltest die Bodhran?

Ja und auch Mandoline, Flöte, Gitarre und weitere Instrumente. Nun zu Afrika. Ich war sehr viel in Afrika. Erst Nordafrika, dann Westafrika. Für kürzere und längere Reisen. 1992 wurde ich vom Kulturministerium im Senegal eingeladen und lernte die damaligen Cracks der senegalesischen Musik kennen, Youssou N’Dour oder Ismael Lô, Omar Pene und Baaba Maal und Andere. Und so ging mir das in mehreren Ländern, dass ich mit den jeweiligen Top-Musikern in Kontakt kam.

Waren diese in Europa schon bekannt?

Ein wenig. Frankreich war bereits die Drehscheibe mit Paris als Zentrum für afrikanische Musik in Europa.


Die Märkte

Gab es mit der Ausdehnung der Märkte und vielen Afrikanern in der Winterthurer Innenstadt auch Konflikte mit den dortigen Bevölkerungsteilen oder mit Gewerbetreibenden? Wie hat sich das im Laufe der Jahre entwickelt?

Zu Beginn ereignete sich alles Mögliche. Es gab Leute, die sich wehrten, es war ungewohnt. Es gab aber auch sehr viel Goodwill. Ich kann mich noch erinnern, als ich zur Gewerbepolizei ging und sagte: „Wir möchten eine Bewilligung für den Markt.“ Der Chef sagte ad hoc, er gäbe keine Bewilligung dafür. Ich wandte mich dann an den Stadtrat, und der entschied pro Bewilligung. Worauf sich der damalige Chef der Gewerbepolizei von mir übergangen fühlte.

Welche Ängste gab es?

Anfang der 90er war das immer noch recht ungewohnt, Afrikaner in der Deutsch-Schweiz zu sehen. Es war noch etwas Aussergewöhnliches. Und mit dem Namen Afro-Pfingsten glaubten einige Leute, das habe was mit der Pfingstmission zu tun, bzw. wir seien eine Sekte. Aber an sich hat sich das immer in Grenzen gehalten und die positiven Reaktionen haben überwogen.

Durch die Grösse der Märkte und des Festivals ist ja doch die Beeinträchtigung der Anwohner gross, drei Tage Ausnahmezustand?

Ja das ist so. Und von anfangs 20 bis 30 wuchsen die Märkte nun auf 250 Marktstände in diesem Jahr. Inzwischen kommen nach Schätzungen 50‘000 Besucher. Bei schönem Wetter kommt man beim Durchgehen fast nicht mehr voran. Eine Zeitlang wuchsen mit der Vergrösserung auch die Probleme. Inzwischen hat sich das gut eingespielt.

Wieso habt ihr zwei Märkte etabliert, den Afrika Markt und den Welt Bazar?

Es haben sich früh auch nicht nur afrikanische Stände beworben. Und wir freuen uns auch über Stände aus anderen Regionen. Wir möchten nicht ein puristisches Afrika Fest machen, bei dem alles andere verboten ist. Denn es geht ja auch um Begegnung insgesamt. Mit Fremdem, mit Andersdenkenden, mit verschiedenen Kontinenten.

Kommen wir auf die kommerzielle Seite des Marktes zu sprechen. Die Standbetreiber wollen ja auch selbst verdienen. Gab es da Diskussionen bei den Fans von Afro-Pfingsten um eine Kommerzialisierung, um zu hohe Preise an den Ständen?

Das gab es immer wieder. Und wir sind mit den Standgebühren nicht ganz billig. Es ist eine Herausforderung für die Standbetreiber. Wir stellen aber fest, dass über 90 % immer wieder kommen, also rentiert es sich auch für sie. Und wir haben jährlich für die 250 Plätze bis zu 500 Anmeldungen. Wir möchten aber jetzt die Preise nicht erhöhen, da gibt es für uns eine Grenze.


Die Workshops

Hat sich das Kursangebot der Workshops entscheidend geändert?

Es hat sich verbreitert. Am Anfang gab es nur die Trommel- und Tanzkurse, dann kamen Kochkurse dazu. Später Gesang, zusätzlich Tänze nicht nur aus Afrika, also das Angebot hat sich schon sehr ausgeweitet.

Verfestigt das Angebot nicht das Klischee von tanzenden, trommelnden, essenden, lebensfrohen Afrikanern?

Na gut, man kann im Prinzip machen was man will, und irgendjemand sagt, es fördere ein Klischee. Wichtig ist, dass diejenigen, die zu den Workshops kommen, dies als bereichernde Erfahrung werten in der Begegnung mit Afrika. Wir versuchen über die Musik, Filme, Diskussionen, Literatur zu zeigen, dass Afrika durchaus auch modern ist.


Winterthur und Afro-Pfingsten, eine Symbiose?

Hat deiner Meinung nach die Stadt Winterthur den sympathischen Werbeträger Afro-Pfingsten als eine weltoffene Stadt erkannt und die Bedeutung genügend gewürdigt?

Das ist eine schwierige Frage. Ich habe immer wieder gesagt, es wäre schön, wenn wir mehr Unterstützung bekommen würden, sowohl in finanzieller- als auch in materieller und ideeller Hinsicht. Tatsache ist, dass Afro- Pfingsten für die Stadt Winterthur im In- und Ausland sehr viel Anerkennung gebracht hat. Und so sei die Frage erlaubt, warum in anderen Städten bis zu einer halben Million und mehr in ähnliche Veranstaltungen investiert wird. Da erhält Winterthur mit knapp 50‘000 Franken eine internationale Veranstaltung mit einem einzigartigen Ambiente für sehr wenig Geld.

Gibt es in Winterthur eine starke Konkurrenz um die Gelder z.B. mit den Musikwochen?

Es darf sich jeder seine eigene Meinung machen. Die Winterthurer Musikfestwochen bekommen 200’000 CHF mit Subventionsvertrag, also während 5 Jahren garantiert. Das wissen sie schon im Voraus. Wir haben jetzt in 20 Jahren immer jährlich einen neuen Antrag stellen müssen. Wir würden uns durch einem grösseren Beitrag auch mehr an Konstanz und Planungssicherheit versprechen.


Die Finanzen

Wie war die finanzielle Entwicklung in den letzten Jahren?

In den 20 Jahren gab es zwei besonders einschneidende finanzielle Momente. Bis 1995 entstand ein akkumuliertes Defizit von 180’000 CHF. Das war sehr schwierig und hat dem Festival fast das Genick gebrochen. 1996 gab es nur ein Konzert mit Miriam Makeba, sonst gar nichts. Keine Workshops, keine Märkte, wir haben nur Präsenz gezeigt. Interessanterweise war dieses Konzert im Casino Winterthur mit 1200 Besuchern das Einzige, welches jemals im voraus ausverkauft war. Das war dann doch motivierend, es gab uns das Gefühl, dass viele sich eine Fortsetzung des Afro-Pfingsten Festivals wünschen.

Was waren Ursachen?

1993-1995 war die Organisation noch nicht so strukturiert. Damals hatten wir die Illusionen, wir könnten ein Defizit von 50’000 CHF im nächsten Jahr wieder reinholen. Dem war dann nicht so. Darauf wurden die Ausgaben gestrafft. Die Einnahmen sind schwerer kalkulierbar. Erst nach den Konzerten ist klar, wie viele Tickets verkauft wurden. Noch einmal schwierige Jahre waren 2004-2007 mit dem Ortswechsel in die City-Halle. Die Halle war zu klein. Zu kostspielig im Verhältnis zur Kapazität. Und so stand dann 2007 ein kumuliertes ungedecktes Defizit von 150’000 CHF. im Raum. Danach war wieder eine Sanierung fällig.

Wie hoch ist die Kapazität der Halle 53?

In diesem Jahr konnten wir diese von 2800 auf 3800 Plätze erhöhen, die City-Halle hatte 1800.

2008 gab es dann wieder schwarze Zahlen?

Ja und das Defizit war zu 100 % aufgelöst.


Hat Afro-Pfingsten einen politischen Auftrag?

Vom Stadtpräsidenten Ernst Wohlwend kam einmal der Vorwurf, das Festival hätte sich entpolitisiert?

Ich weiss nicht, was er darunter verstand. Ich kann dazu nur sagen, wir sind im eigentlichen Sinne nie politisch gewesen. Wir haben versucht, Möglichkeiten anzubieten, mit denen die Teilnehmer eigene Erfahrungen machen dürfen und sich eine eigene Meinung bilden können. Selbstverständlich machen wir auch Aussagen, die den Tatsachen entsprechen. So ist gewiss, dass rund eine Milliarde Menschen ohne sauberes Wasser auskommen muss, es ist so, dass eine Milliarde Menschen zu wenig zu Essen hat und dass 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu minimalen sanitären Anlagen haben. Wer möchte, kann auch unsere Aktivitäten, ein solches Festival zu organisieren, bei dem fremde und unterschiedliche Menschen sich begegnen, als politischen Akt betrachten.

Habt ihr inhaltliche Veranstaltungen mit Informationen zu Afrika organisiert?

Wir haben dreimal eine Afrika-Konferenz organisiert. Man könnte da noch viel mehr machen. Doch wenn für das, was auf der Wunschliste steht, keine Mittel vorhanden sind bzw. zusätzlich gefunden werden, sind diese Wünsche einfach nicht durchführbar. Wir wollten auch einmal Nelson Mandela einladen. Die Verhandlungen waren auf guten Wege. Mit 100’000 Dollar wären wir dabei gewesen. Es hat sich aber niemand gefunden, der das unterstützen wollte.

Vielleicht hättet ihr ja beim Thema China mehr Investoren gefunden?

Ja, etwa 1994, als der Markt in China aufging und die Winterthur Versicherung die erste ausländische Versicherung war, die in China Agenturen eröffnete und präsent war, da hatte ich Kontakt mit dieser Firma. Der Spruch liess nicht auf sich warten, wir sollten doch besser ein China-Festival organisieren.

Kann Afro-Pfingsten überhaupt zusätzliche Informationen über Afrika geben, die sonst in der Öffentlichkeit vielleicht zu kurz kommen?

Sicher haben wir einen Beitrag über die Jahre geleistet und tun es bis heute. Es ist nicht nur in Bezug auf Afrika so, dass die Medien vor allem über Schwierigkeiten und Negatives berichten. Das scheint in der Natur der Sache zu liegen. Es ist ganz schwer das umzuwandeln. Wir versuchen erlebbar zu machen, dass es auch viel Positives gibt.

Gibt es Schwierigkeiten bei der Einreise für die afrikanischen Musiker und Musikerinnen, mit den Behörden, den Visa etc.?

Für Afrikaner ist es oft schon schwierig, ein Visa zu bekommen. Wir haben seit Jahren ein sehr gutes Verhältnis zum Migrationsamt.


 Afrikanische Musikerinnen & Trends in der Musik

Spielen Musikerinnen in afrikanischen Bands eine Rolle? Oder sind sie bis auf wenige Ausnahmen immer noch hauptsächlich Background-Sängerinnen oder Tänzerinnen?

Es gibt schon einige sehr bekannte afrikanische Künstlerinnen. Ich denke nicht, dass sie in den letzten Jahren zahlreicher wurden. Es wäre schön, wenn es mehr von ihnen gäbe. Ich weiss nicht genau, aus welchem Grund das so ist. In diesem Jahr wollten wir einen Frauenstimmen Abend organisieren und das ist nicht gelungen, da keine wirklich bekannten Bands oder Sängerinnen für den Pfingsttermin zur Verfügung standen.

Welche Trends sind nun in den letzten Jahren in der afrikanischen Musikszene zu beobachten?

In verschiedenen Ländern wie z.B. Senegal, der Elfenbeinküste oder anderswo ist Reggae seit etwa 10 Jahren sehr populär, nicht zuletzt durch den Erfolg von Alpha Blondy. Auch Rap ist in ganz Afrika sehr stark verbreitet.

Und gesungen in Englisch und Französisch?

Auch in den Lokalsprachen. Das ist zum Teil ein Problem für uns, weil wenn es niemand versteht, dann hat es für die Zuhörer auch wenig besonderen Reiz. So ist es schwierig z.B. aus Südafrika „Kwaito“ hierher zubringen, weil dieser Musikstil, ohne den Kontext zu kennen, hier nicht verstanden werden könnte.


Das Jubiläumsfestival in diesem Jahr

Nun zum diesjährigen Festival. Welche Jubiläumsbonbons gibt es dieses Jahr?

(Greift zum Programmheft, welches auf dem Tisch liegt.) Diese Bonbons haben wir jetzt hier verewigt in einer Programmzeitung und einem Programmheft. Es gibt dieses Jahr zum ersten Mal in diesen 20 Jahren eine 2. Bühne, die am gleichen Ort zeitverschoben weitere drei Bands pro Tag präsentiert. Also es sind insgesamt 6 Bands zu sehen und zu hören.

Also das heisst die Besucher haben mehr von ihrem Ticket?

Das ist so. Ganz konkret haben sie doppelt so viel „Input“. Es wird sich zeigen, wie es dann ist, wenn’s non Stopp während 6 1/2 Stunden ohne Pause einfach abgeht.

Aber es gibt auch die Möglichkeit nach draussen zu gehen?

Natürlich. Vor der Halle gibt es übrigens hervorragende Food-Stände.


Wünsche für nächstes Jahr

Was würde sich die Organisation von der Stadt Winterthur für nächstes Jahr wünschen?

Unterstützung bei der Lösungssuche, wie es mit den Konzerten weitergeht. Denn das steht noch in den Sternen. Wie oben schon erwähnt, werden wir die Halle 53 wohl nicht mehr bekommen. Alles andere ist eigentlich gesichert. Wir möchten auf jeden Fall in Winterthur bleiben. Eine Alternative, die wir jetzt prüfen, eine halbe Open-Air Version auf dem Reitplatz in Winterthur. Wir könnten grosse Zelte aufstellen und dort das Festival bzw. in erster Linie die Konzerte durchführen.
Das Fussball Stadion hier eignet sich nicht für ein Festival?

Das wäre natürlich toll, wenn man ein Stadion mit Dach hätte.

Könnte sich Afro-Pfingsten nicht mit dem FC Winterthur zusammenschliessen und ein neues Stadion projektieren?

(lacht) Mit Schönwettervariante, dass man das Dach aufmachen kann und bei Schlechtwetter schliesst.

Gibt es Pläne, eventuell die Halle 53 zu kaufen?

Das ist natürlich ein verwegener Gedanke. Aber Not macht bekanntlich erfinderisch und in diesem Sinne ist das eine Variante, die wir auch prüfen. Zurzeit haben wir tatsächlich die Idee, dass wir da für 50 Millionen ein Kulturund Kongress Zentrum auf die Beine stellen könnten. Der Standort mit 15 Minuten zum Internationalen Flughafen Zürich liegt ja sehr günstig. Obwohl die Halle riesen gross ist, haben wir nun bei der Planung das Gefühl, für solch ein Projekt sei sie fast zu klein. Wir werden sehen.

Vielen Dank für das Interview. Ich wünsche dir und dem ganzen Team viel Erfolg für das diesjährige Festival. Und hoffe, dass ihr für euere Pläne für die nächsten Jahre viele Sponsoren und Investoren findet. Und natürlich weiterhin ein zahlreiches und begeistertes Publikum.

www.africa.ch
26. Mai 2009
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