Adventskalender für eine vernünftige Mobilfunkpolitik
Jeden Tag eine wissenschaftliche Studie und Konsequenzen für die Politik
Die Umwelt- und Verbraucherorganisation diagnose:funk hat einen Adventskalender eingerichtet. Hinter jedem Türchen steckt eine wesentliche Studie zu gesundheitlichen Wirkungen der Mobilfunkstrahlung, alle peer-reviewed und in Fachzeitschriften veröffentlicht.
Auf einem Wunschzettel an Umweltministerin Steffi Lemke fordert diagnose:funk bundespolitische Konsequenzen aus den Studien: Nationales Roaming, Senkung der Grenzwerte, mobilfunkfreie Zonen. Das ist auch in der Schweiz machbar.
„Die Mobilfunkpolitik muss sich dringend ändern. Dazu liefern wir bis Weihnachten täglich eine wissenschaftliche Begründung“, sagt Jörn Gutbier, Vorsitzender von diagnose:funk. „Doch Weihnachten ist auch die Zeit der Wünsche. Daher stehen ganz oben auf unserem Wunschzettel die politischen Konsequenzen, durch welche die Belastung der Bevölkerung durch Mobilfunkstrahlung spürbar sinken würde.
Mobilfunkstrahlung weit unterhalb der Grenzwerte löst oxidativen Stress in unseren Zellen aus, das zeigt schon gleich die erste Studie im Adventskalender. Oxidativer Stress ist Auslöser entzündlicher Erkrankungen bis hin zu Elektrohypersensibilität, DNA-Schäden und Krebs.“
Die Studie hinter dem ersten Türchen am 1. Dezember:
Wirkungen von schwacher Mikrowellen-Strahlung auf Oxidantien-Antioxidantien-Parameter und DNA-Schäden in der Leber von Ratten, erschienen 12/2020 in der Fachzeitschrift BioElectroMagnetics Untersuchte medizinische Endpunkte: Oxidativer Stress, DNA Schäden Besprechung der Studie. Original.
Wunschzettel an Umweltministerin Steffi Lemke:
- Nationales Roaming: Ein Mobilfunknetz für alle statt vier parallele Netze. Drei- und Vierfachversorgung mit Mobilfunk erzeugt zusätzliche Strahlenbelastung ohne Nutzen. Nationales Roaming ist zudem technisch kein Problem und kann von der Bundespolitik angeordnet werden. Für Industriekunden bietet die Telekom dies bereits heute an.
- Senkung der Grenzwerte auf 100 µW/m² (statt bisher 10.000.000 µW/m²) Studien zeigen bereits bei alltäglicher Mobilfunkbelastung weit unterhalb der Grenzwerte das Auftreten von oxidativem Zellstress, so auch die erste Studie im Adventskalender. Zudem sind 5-10% der Bevölkerung elektrohypersensibel, Dunkelziffer weit höher. Sie leiden unter Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Herzerkrankungen (siehe Symptome). Die STOA-Studie des Technikfolgenausschusses des EU-Parlaments fordert deshalb eine Senkung der Grenzwerte.
- Mobilfunkfreie Zonen, um vulnerable Gruppen zu schützen. Die STOA-Studie nennt explizit gefährdete ältere oder immungeschwächte Menschen, Kinder und elektrosensible Personen, die von mobilfunkfreien Zonen profitieren. Konkret und im Einflussbereich der Bundesregierung: WLAN-freie Zonen im öffentlichen Personenfernverkehr. Stattdessen Datenübertragung per Kabelanschluss und perspektivisch per infrarotem Licht.
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