Die Karawane ist am Ziel – das Engagement geht weiter

Die Velokarawane für eine zukunftsträchtige souveräne Landwirtschaft - gegen Gentechnologie

Nach 800 Kilometern, 18 Velopannen, 9 See- und Flussbädern, 14 Veranstaltungen und 10'000 verteilten Flugblättern ist die Velokarawane am Ziel angelagt. Zwischen 10 und 200 Leute traten - mehrheitlich im Sonnenschein - für eine zukunftsträchtige und souverände Landwirtschaft in die Pedale. Die Gentechlobby hat zu Beginn des Jahres an zwei Orten in der Schweiz zukunftsgefährdende Gentechpflanzen gesät. In den letzten zwei Wochen hat die Velokarawane an unzähligen Orten ihre zukunftsträchtige Saat ausgesät - Gedanken und Taten für eine souveräne Landwirtschaft.


Regionale Landwirtschaft statt Agroindustrie
Im Endeffekt bedeutet sich für eine souveräne Landwirtschaftspolitik einzusetzen Opposition zur Agroindustrie, Privatisierung bzw. Patentierung von Leben und Monopolisierung. Im Bereich der Gentechnik hat die Profitmaximierung besonders gravierende Folgen. Sie gefährdet die Lebensmittelproduktion und die Biodiversität. Deswegen ist der Widerstand gegen gentechnisch veränderte Organismen (GVOs) ebenso ein Kampf gegen das allgegenwärtige zerstörerische kapitalistische Wirtschaftssystem. GVOs sind insofern ein Auswuchs dieses Systems und einer verfehlten Landwirtschaftspolitik.
Alternativen sind vorhanden und werden täglich gelebt. Regionalität, Vielfalt und Nachhaltigkeit bilden ihre Grundlagen. Hier würden Forschungsgelder dem Wohle der Allgemeinheit zugute kommen.


Ein vielfältiger Protest für mehr (Bio)Diversität
Die Velokarawane startete und schloss mit einem Besuch bei den zwei Gentechfeldern in der Schweiz. Die Forschenden wurden aufgefordert, diese Art von Forschung zu beenden. Während 16 Tagen wurden allerorts Flugblätter verteilt und abwechslungreiche Abendprogramme geboten: Filmvorstellungen, Vorträge, Diskussionen, Demonstrationen und Kundgebungen auf Strassen und auf einem Fluss. Unterwegs wurden auch vier Gentechfirmen besucht, so wurde z.B. beim europäischen Hauptsitz von Monsanto am Samstag 22.5., mit einem Die-In an die zahlreichen Selbstmorde von LandwirtInnen in Indien erinnert.


Grossartige Unterstützung in der Bevölkerung
Mehr als 1000 Leute haben die Karawane direkt oder indirekt unterstützt. Zahlreiche lokale Gruppen haben die Karawane empfangen, verpflegt oder logistisch unterstützt. Die Begegnungen mit der Bevölkerung waren geprägt von Wohlwollen und Freude - die breite Ablehnung der Gentechnik in der Schweiz war jeden Tag spürbar.


Fulminante Reden bei der Forschungsstation in Pully
Gentechnik bewegt die Gemüter - das zeigte sich beim heutigen Besuch des Versuchsfeldes in Pully. Mehrere TeilnehmerInnen der Karawane erklärten mit Leidenschaft die Gründe für ihre Ablehnung der Gentechnik und zeigten die Bandbreite der Argumente gegen die Gentechnik auf. Genauso wie in Reckenholz hatten sie auch diesmal als Präsent einen Sack Bioweizen dabei - es gibt ja bereits eine gegen Mehltau weitgehend resistente Sorte, d.h. genau die Lösung für die angeblich geforscht wird.


Es geht weiter
Ob der von der Velokarawane nach Reckenholz und Pully gebrachte Bioweizen nächstes Jahr tatsächlich statt des Gentech-Weizens ausgesät wird steht noch in den Sternen. Darum endet die von der Karawane gestartete Bewegung auch nicht mit der Ankunft in Pully. Die Bewegung für eine zukunftsträchtige souveräne Landwirtschaft ist wach. Die Karawane ist am Ziel, das Engagement geht weiter.

Velokarawane für eine zukunftsträchtige souveräne Landwirtschaft - gegen Gentechnologie
[email protected] // www.karawane09.tk
Karawane, Postfach 1526, 8401 Winterthur

Spenden: Verein KALO, Postfach 1526, 8401 Winterthur;
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26. Mai 2009
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