Die Leinsamen-Horrorstory namens Triffid
Kanadischen Farmern ist die Verunreinigung ihrer Ernte mit der gentechnisch veränderten Flachs-Sorte “Triffid”, die nirgends auf der Welt mehr zugelassen ist, in die Glieder gefahren. Ein Desaster: Die Preise für ihr Omega-3-Fettsäure-haltiges Gesundheitsprodukt brechen ein und ein 300-Millionen-Dollar Markt ist in Gefahr, wie die kanadische Globe and Mail berichtet. Triffid wurde mittlerweile in 36 Staaten rund um den Globus gefunden.
Die Kanadische Leinsamen-Vereinigung nennt die Verunreinigung verheerend. “Wenn die kanaische Leinsamen-Industrie überleben und wieder auf die Beine kommen will, muss jede nur denkbare Anstrengung unternommen werden, um die Quellen dieser Verunreinigung zu finden und zu eliminieren,” schreibt sie in einem Brief an ihre Mitglieder. Das ist freilich leichter gesagt als getan: US-amerikanische Reisbauern brauchten gut drei Jahre bis sie eine nicht zugelassene Gentechnik-Sorte der Firma Bayer wieder aus dem Bestand ihres Saatgutes entfernt hatten.Mit der EU, die 70 % der kanadischen Leinsamen-Exporte importiert, wurde eine Vereinbarung über obligatorische Tests aller Exporte getroffen und man hofft nun, wenigstens den gentechnikfrei getesteten Teil der Ernte vor der Eis-Saison, die die Häfen stilllegt, noch außer Landes zu bekommen.
Entwickelt wurde die Sorte an der Universität von Saskatchewan, um den Anbau von Leinsamen auf pestizidverseuchten Böden möglich zu machen. Sulfonylharnstoffe, die in großen Mengen beim Getreideanbau ausgebracht wurden, vertrug der Leinsamen schlecht. Diese wahrhaft geniale Entwicklung war allerdings nur für zwei Jahre in Kanada zum Anbau zugelassen und wurde dann auf Betreiben der Leinsamen-Anbauer selbst wieder aus dem Verkehr. Kommerziell vertrieben wurde ihr Saatgut eigentlich nie.
Welch schwarzer Humor den Erfinder des Gentech-Leinsamens Alan McHughen dazu brachte, ihn nach den Monsterpflanzen aus einem Science-Fiction-Roman der 50er Jahre zu nennen, die mit ihren Gift-Tentakeln die Welt erobern, bleibt sein Geheimnis. Er habe einen einprägsamen Namen gesucht, an den sich die Bauern erinnern würden, meint der Wissenschaftler, der mittlerweile in Kalifornien weiterbastelt. Und, ja, er habe auch Proben zu “Bildungszwecken” weitergeben, allerdings mit der Auflage, sie nicht auszusäen. Der Mann hat zweifellos einen eigenen Humor: Auf seiner Webseite bezeichnet er sich als “Verbraucher-Schützer” mit besonderem Interesse an nachhaltigem Umweltschutz, der Laien auf leicht verständliche Art über die Mythen angeblicher Gefahren moderner Lebensmittleproduktion aufklärt. In seiner Publikationsliste findet sich 2008 auch der Buchtitel: “Aus Fehlern lernen - Fehltritte bei Akzeptanz-Problemen mit GVOs”.
Die Daily Mail meldet, dass Triffid in Brot von Marks & Spencer gefunden wurde und auch in Nordrhein-Westfalen waren diese Woche 20 von 58 Proben mit Triffid verunreinigt - es wird wohl nicht die letzte Rückruf-Aktion sein. Wollen Sie ihren Leinsamen auf Triffid testen? Kostet zwar eine Kleinigkeit, aber die Weltfirma Genetic-ID macht´s möglich.
Die Kanadische Leinsamen-Vereinigung nennt die Verunreinigung verheerend. “Wenn die kanaische Leinsamen-Industrie überleben und wieder auf die Beine kommen will, muss jede nur denkbare Anstrengung unternommen werden, um die Quellen dieser Verunreinigung zu finden und zu eliminieren,” schreibt sie in einem Brief an ihre Mitglieder. Das ist freilich leichter gesagt als getan: US-amerikanische Reisbauern brauchten gut drei Jahre bis sie eine nicht zugelassene Gentechnik-Sorte der Firma Bayer wieder aus dem Bestand ihres Saatgutes entfernt hatten.Mit der EU, die 70 % der kanadischen Leinsamen-Exporte importiert, wurde eine Vereinbarung über obligatorische Tests aller Exporte getroffen und man hofft nun, wenigstens den gentechnikfrei getesteten Teil der Ernte vor der Eis-Saison, die die Häfen stilllegt, noch außer Landes zu bekommen.
Entwickelt wurde die Sorte an der Universität von Saskatchewan, um den Anbau von Leinsamen auf pestizidverseuchten Böden möglich zu machen. Sulfonylharnstoffe, die in großen Mengen beim Getreideanbau ausgebracht wurden, vertrug der Leinsamen schlecht. Diese wahrhaft geniale Entwicklung war allerdings nur für zwei Jahre in Kanada zum Anbau zugelassen und wurde dann auf Betreiben der Leinsamen-Anbauer selbst wieder aus dem Verkehr. Kommerziell vertrieben wurde ihr Saatgut eigentlich nie.
Welch schwarzer Humor den Erfinder des Gentech-Leinsamens Alan McHughen dazu brachte, ihn nach den Monsterpflanzen aus einem Science-Fiction-Roman der 50er Jahre zu nennen, die mit ihren Gift-Tentakeln die Welt erobern, bleibt sein Geheimnis. Er habe einen einprägsamen Namen gesucht, an den sich die Bauern erinnern würden, meint der Wissenschaftler, der mittlerweile in Kalifornien weiterbastelt. Und, ja, er habe auch Proben zu “Bildungszwecken” weitergeben, allerdings mit der Auflage, sie nicht auszusäen. Der Mann hat zweifellos einen eigenen Humor: Auf seiner Webseite bezeichnet er sich als “Verbraucher-Schützer” mit besonderem Interesse an nachhaltigem Umweltschutz, der Laien auf leicht verständliche Art über die Mythen angeblicher Gefahren moderner Lebensmittleproduktion aufklärt. In seiner Publikationsliste findet sich 2008 auch der Buchtitel: “Aus Fehlern lernen - Fehltritte bei Akzeptanz-Problemen mit GVOs”.
Die Daily Mail meldet, dass Triffid in Brot von Marks & Spencer gefunden wurde und auch in Nordrhein-Westfalen waren diese Woche 20 von 58 Proben mit Triffid verunreinigt - es wird wohl nicht die letzte Rückruf-Aktion sein. Wollen Sie ihren Leinsamen auf Triffid testen? Kostet zwar eine Kleinigkeit, aber die Weltfirma Genetic-ID macht´s möglich.
10. November 2009
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