«Die wahrscheinlich schäbigste Zeit der Geschichte»

Zur «Coronapandemie – Inszenierung einer Krise», ein Sammelband mit 18 Analysen aus sozialwissenschaftlicher Sicht.

In ihrer Anthologie «Corona Inszenierung einer Krise», erschienen im Mai 2022 im Verlag Sodenkamp & Lenz, haben die Herausgeber Klaus-Jürgen Bruder, Almuth Bruder-Bezzel und Jürgen Günther 18 Beiträge gesammelt, die die Erscheinungen und Prozesse der Coronazeit aus sozialwissenschaftlicher Sicht durchleuchten.

Professor Klaus-Jürgen Bruder, Psychoanalytiker, Professor für Psychologie an der Freien Universität Berlin und Vorsitzender der Neuen Gesellschaft für Psychologie (NGfP), macht gleich im Vorwort deutlich, wie sehr man die Menschen manipuliert hat, indem man das Coronavirus zum Subjekt des Geschehens gemacht hat. Als handle es sich bei der Coronakrise um eine Naturkatastrophe. Mittlerweile wisse man, dass es sich um eine Kulturkatastrophe handle und die Pandemie inszeniert wurde.

Diskursvergiftung und totale Kontrolle

Aus einer fatalen Melange von Panikmache und Autoritarismus wurde eine Mehrheit an «Corona-Gläubigen» geschaffen. Dazu gehören leider auch die akademische Schicht und die Linken, die sich in der Coronakrise staatstreu gerierten und ihre kritische Distanz aufgaben. Der Herausgeber konstatiert eine «Diskursvergiftung», da Kritiker diffamiert, zensiert und sogar verfolgt wurden und werden. Hinter den Kulissen würden im Windschatten der sogenannten Pandemie «ökonomische und politische Verschiebungen grössten Ausmasses» vorgenommen, «von denen wir allenfalls als Objekt Kenntnis bekommen.»
Der Psychologe geht auf die Schäden durch Lockdowns ein, die ständige Verlängerung der Massnahmen und die drohende totalitäre Kontrolle der Bevölkerung mittels Durchdigitalisierung in einem Überwachungsstaat, also die Pandemie als «Waffe zur Massenüberwachung». [1]

Der Begriff Waffe greift auf, woran nach Klaus-Jürgen Bruder unsere Gesellschaft krankt: Gewalt, Militarisierung des Bewusstseins, der Sprache und des Sprechens, reflexhaftes Ja-Sagen zur Regierungspolitik und die Rückkehr zum Autoritären.

Kriegsähnliche Zustände

«Dass es sich dabei tatsächlich um einen Krieg handelt, wie Macron ungeniert verkündete […] zeigen bereits die Phänomene der aggressiven Feindseligkeit, wie die unerbittliche, verbitterte Spaltung, die durch die Familien und Freundschaftsbeziehungen gegangen ist, die wir zum Beispiel aus den Berichten über den Krieg in Jugoslawien kennen.» [2]

Natürlich wurde und wird dieser Corona-Krieg nicht mit herkömmlichen Waffen ausgetragen, aber es herrschen in Coronazeiten kriegsähnliche Zustände, wie Bruder beobachtet: «Die Bevölkerung läuft nur noch mit Masken herum, huscht misstrauisch vorbei, hält Abstand voneinander – wer es anders hält, wird als «unsolidarisch» diffamiert, als unverantwortlich, Schädling am Volkskörper, hört «Feind-Sender», glaubt also an «Verschwörungstheorien». Im Krieg folgt man nur noch einem Sender, dem «Volksempfänger», - «Feind-Sender» einzuschalten, «social media», macht verdächtig, ist gefährlich, entfernt von der Truppe, der Volksgemeinschaft.» [3] Das gesellige Leben muss absterben, nur noch Systemrelevantes lebt.

Haltung der Konformität und des Mitläufers als Nährboden

Das Denken wurde anästhesiert, offiziellen Verlautbarungen durfte nicht misstraut werden. Die Bevölkerung beugte sich in fast allen Ländern der Welt schnell den Zumutungen der Coronapolitik. Diese Ergebenheit der Mehrheit ist nach Bruder nicht erklärbar durch Schock oder Angst vor dem Killervirus, «… sondern nur durch die Annahme einer entsprechenden «Disposition», die sie auf der Stelle gehorchen ließ. Sie war bereits vorhanden, bevor die angstmachende Corona-Agitation begann.» [4] Dabei glauben die Mitläufer teilweise sogar noch «etwas Besseres» zu sein, erhöhen sich so selbst und ziehen so einen Lustgewinn aus der sozialen Qual.

Ständige künstliche Beatmung der Loyalität und des Narrativs

Ständig wurde über das Coronathema berichtet und mit steigenden Zahlen, die sowieso kaum einer verstand, dramatisiert. In jeden medialen Beitrag, egal ob es um Politik, Wirtschaft, Kultur, Natur, Gesundheit oder Sexualität ging, floss Corona mit ein. Bruder folgert: «Man kann das nicht anders als Gehirnwäsche nennen.» [5]
Die ständig wiederholte Vorführung entblösster Oberarme, in die die Spritze hineingetrieben wurde, erscheint dem Autor wie eine «systematische Desensibilisierung» der Bevölkerung. Durch das ständige Ändern der Massnahmen kam es zu suchtartigem Medienkonsum sowie psychischer Lähmung und Unsicherheit. Man durfte die täglichen Verlautbarungen der führenden Politiker und Gesundheitsmanager nicht verpassen, damit man die Orientierung nicht verlor.

Sprachvergiftung

Sensibel und aufmerksam beobachtet und analysiert Klaus-Jürgen Bruder die sozialen Corona-Phänomene. Insbesondere die Verdrehung und die Unehrlichkeit der Corona-Propaganda-Sprache führt er dem Leser vor Augen und zitiert dabei des Öfteren Viktor Klemperer, der sich intensiv mit der Sprache des Dritten Reichs befasst hat.

Propagandasprache lässt demnach zu jeder Zeit ähnliche Muster und Strukturen erkennen. Die Verkehrung der ursprünglichen Bedeutung von Begriffen zeigt ihre Übernahme und Vergiftung an. So geschehen mit dem Begriff «Solidarität», der unter dem Corona-Regime zu unmenschlichem und lieblosem Verhalten aufforderte, wie etwa der völligen Isolation und Ausgrenzung von älteren Mitmenschen in ihren Altenheimen. Oder das «Impfangebot», das zum Impfen erpresste.

Diskurs der Macht

Im «Diskurs der Macht» werde durch Überredung, Überzeugung, und Verführung behauptet, belehrt, gezeigt, aber eben auch versteckt und verschwiegen, wie wir es etwa bei den massiven Impfschäden seit geraumer Zeit erleben. Der Diskurs der Macht gibt die Regeln vor und kann so ausschließen, was nicht gehört und gesehen werden darf. Es handelt sich also im Grunde genommen um eine öffentlich gesetzte Befehlsstruktur, die Diskutieren nicht erlaubt.

Die Stigmatisierung von «Masken- und Abstandsverweigerern» muss nicht mehr begründet werden, denn dass Masken und Abstand schützen, steht einfach unverrückbar fest.
Trägt man keine Maske und hält sich nicht an Abstandsgebote, trifft einen die Wut der Volksgemeinschaft, die sich in einer «entfremdeten Solidarität» zusammengeschlossen hat. «Sie verteidigen ein Regime, das ihnen selbst Gewalt angetan hat, ihre Aggression entspringt ihrer Wut über ihre eigene Unterdrückung, ihrer Scham über ihre eigene Demütigung.» [6]

Krieg gegen die Bevölkerung

Klaus-Jürgen Bruder ordnet die «Coronakrise» als einen Krieg gegen die Bevölkerung ein. «Man hat eine jährlich wiederkehrende Grippewelle zur Pandemie erklärt und die kriegsnotwendigen Notstandsmassnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor dem Virus.» [7]

Hierbei spielte die Überrumpelung der Bevölkerung eine entscheidende Rolle. «Der Gegner ist überrumpelt, desorientiert, angewiesen auf Orientierung und deshalb bereit, jede Art von Information aufzunehmen, zumal wenn sein Vertrauen in die Informationsquelle (noch) nicht erschüttert ist.» [8]
Zum Krieg gegen die Bevölkerung gehört nach Bruder auch der Abbau des Gesundheits- und Sozialsystems während der «Corona-Krise». Der Mensch werde in diesem Krieg einfach an eine durch Kapitalismus zerstörte Umwelt angepasst. Durch eine politische Inszenierung werde ein grosser Teil des Bürgertums enteignet, ökonomische Existenzen vernichtet und die Arbeitslosigkeit vorangetrieben.

Verschiedene Blickwinkel

Weitere Beiträge in diesem Sammelband sind von: Ulrich Gellermann zu den politischen Ereignissen in Berlin, Michael Schneider zum «Corona-Neusprech», Dr. Almuth Bruder-Bezzel zur grössten globalen Disziplinierungs-, Repressions und Propagandaaktion einer verborgenen Regierung und der Rolle der Psychologen und Psychotherapeuten in diesem Corona-Regime, Dr. Christoph Seidler zur individuellen seelischen Befindlichkeit während der Corona-Krise, der Psychoanalytikerin Jeannette Fischer über Angst, Regression und Opferposition aufgrund der verkümmerten Aggression im Dienste des Ichs, der Diplom-Politologin Magda von Garrel zu den Auswirkungen der Schulschliessungen auf die Biographie von Kindern und Jugendlichen, Dr. Matthias Rudolf über Selbst- und Fremdbestimmung, Verrat am eigenen Selbst und den aussengeleiteten «Homo hygienicus», Dr. Georg Lind über die Förderung der Resilienz gegenüber allgemeiner Panikmache, Prof. i. R., Dr. Eva Borst beleuchtet die neuerliche Faschisierung der Gesellschaft und die «industrielle Vernutzung» des Menschen in globalem Ausmass.
Weitere Autoren sind: Dr. Harald Walach, Prof. Dr. Andrea Kleeberg-Niepage, Prof. Dr. Rudolph Bauer, Prof. Michael Ley und Diplom-Psychologe Carl Vierboom, der Autor und Verleger Hannes Hofbauer, der Akademische Oberrat i. R. Werner Meixner, die Politikerin und Journalistin Christiane Reymann und der Diplom-Psychologe Robert Scholz.

Seinem Beitrag in der Anthologie hat Klaus-Jürgen Bruder folgendes Zitat vorausgestellt:

«Eines Tages «wird uns diese Zeit als eine der wahrscheinlich schäbigsten in der […] Geschichte erscheinen, und diejenigen, die das Land geleitet und regiert haben, als unverantwortliche skrupellose Gestalten, die abseits jedes ethischen Rahmens handelten.» – Giorgio Agamben, (Agamben 2020, S. 10f) [9]

 

Corona Inszenierung einer Krise, Verlag Sodenkamp & Lenz, 470 S., erschienen im Mai 2022, ISBN -13: 9783982274553, Preis: 28 Euro, im Buchhandel erhältlich


[1] World Health Summit in Berlin: WHO skizziert globales Daten-Netzwerk (faz.net)
[2] Klaus-Jürgen Bruder, Almuth Bruder-Bezzel, Jürgen Günther (HGG.): Corona Inszenierung einer Krise, Sodenkamp & Lenz, Mai 2022, S. 25
[3] Ebd.
[4] a.a.O., S. 32
[5] a.a.O., S. 33
[6] a.a.O., S. 41
[7] a.a.O., S. 42
[8] Ebd.
[9] a.a.O., S. 19

20. Oktober 2022
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