Die Welt ist voller Lösungen

Wer den mutmachenden Dokumentarfilm «Tomorrow» im Kino verpasst hat, sollte ihn sich zumindest auf DVD anschauen. Der Anfang ist düster: Laut einer 2012 in «Nature» veröffentlichten Studie werden die globalen Ökosysteme ab 2040 zusammenbrechen, wenn die Menschheit nicht gegensteuert. Junge Eltern aus Frankreich hat diese Prognose so schockiert, dass sie sich aufmachten, weltweit nach Lösungen zu suchen. Und der Reigen an Modellprojekten, den Cyril Dion, Mélanie Laurant und ihr Team in zehn Ländern fanden, ist wahrlich beeindruckend. Sie besuchten den Permakulturgarten in Bec Hellouin in der Normandie, der zehnmal so produktiv ist wie ein agroindustrielles Feld und auf nur tausend Quadratmetern Feldfrüchte im Wert von 54 000 Euro jährlich erzeugen kann – das Jahreseinkommen einer Person. Sie liessen sich neue Kombinationsformen von erneuerbaren Energien zeigen, fuhren mit dem Velo durch die Radfahrerstadt Kopenhagen, liessen sich die Geldschöpfung der Banken aus dem Nichts und alternative Regiogelder erklären, besuchten Ökobetriebe, die in geschlossenen Kreisläufen wirtschaften und ihr Mitarbeiterteam genauso pflegen wie ihre Produkte. Sie bestaunten Schulen in Finnland, in denen Kinder im Unterricht auf dem Boden fläzen dürfen, oder die Dorfdemokratie in einem Teil Indiens. Und am Ende verlässt man mit richtig guter Laune und voller Hoffnung das Kino.
www.tomorrow-derfilm.de
04. Oktober 2016
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