E-Mails vernichten täglich 40 Minuten Arbeitszeit

Ständige Unterbrechungen lähmen geistigen "Flow" von Mitarbeitern

E-Mails erleichtern das moderne Leben zwar ungemein, vernichten jedoch 40 Minuten Arbeitszeit pro Tag. Einer neuen Befragung des britischen Henley Management College zufolge vergeuden hochbezahlte Manager im Lauf ihres Berufslebens rund drei wertvolle Jahre, elektronische Post zu sichten, Mails weiterzuleiten und nicht zuletzt Spam zu entfernen.


Gemäss der Befragung sieht ein Großteil der Mitarbeiter in der Regel alle fünf Minuten nach, ob neue E-Mails eingegangen sind. Dabei sind Unterbrechungen pures Gift für den geistigen "Flow". Dabei brauchen wir nach Erkenntnis der Studie für eine fünfsekündige Unterbrechung durch E-Mails im Schnitt jedes Mal 64 Sekunden, um uns wieder auf die ursprüngliche Sache zu konzentrieren.

Alleiniger E-Mail-Kontakt wirkt sich vor allem in Teams negativ aus und führt nicht selten zu einer Verschlechterung zwischenmenschlicher Beziehungen. E-mails verwässern Diskussionen und ziehen sie in die Länge.

Zudem verleiten E-Mails einer Analyse der Rutgers University zufolge viel häufiger zu Unwahrheiten als direkte Kommunikation auf dem herkömmlichen Weg der Face-to-Face-Kommunikation. In einem Test belogen 92 Prozent der Teilnehmer die Empfänger von E-Mails absichtlich. Zum Vergleich: Von den untersuchten Briefeschreibern sagten nur 64 Prozent nicht die Wahrheit.

Wissenschaftliche Untersuchungen sind zu dem Schluss gekommen, dass wir in E-Mails schneller sarkastisch und für das Team unter dem Strich unproduktive Äußerungen tätigen. Konflikte zwischen Teammitgliedern sollten daher unter keinen Umständen via E-Mail ausgetragen werden. Denn in vielen Fällen kommt es zu Missverständnissen und emotionalen Kränkungen, die häufig in Eskalationen enden. Zur Klärung raten Fachleute auch aus zeitsparenden Gründen, lieber miteinander zu sprechen.
19. Januar 2011
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