Ein Saal voller Freunde

Menschen mögen Menschen. Das zeigte sich auch am Zeitpunkt-Apéro vom 30. Januar in Winterthur. «Ich war begeistert von der guten Stimmung», schrieb uns eine Leserin, die zwei Stunden gereist war, um am Apéro teilzunehmen.

Für gute Stimmung sorgte schon zu Beginn die Singer-Songwriterin Irene Mazza mit Liedern von ihrer neuen CD «full stop». Die in Winterthur lebende Bernerin verfügt über eine Mischung von Talenten, die nicht leicht im Zaum zu halten ist: Sie singt, sie schreibt und fotografiert und sie stösst auf ihren Reisen Hilfsprojekte an.

Dann ging es im Zweiminuten-Takt mit sogenannten «elevator pitches» weiter. Das sind Präsentationen, in denen man in kurzer Zeit seine Botschaft ins Publikum trägt, als ob man dem Chef im Lift begegnet und ihm endlich seinen Vorschlag unterbreiten kann.
Es braucht schon ein bisschen Mut, sich vor 200 Menschen hinzustellen; und es waren fast nur Frauen, die die Chance nutzten.
Bettina Baldo und Carmen Puccio vom Tanztheater Divertimento zeigten gleich zu Beginn, wie packend spontanes Theater sein kann. Dann ging es Schlag auf Schlag weiter mit Monique Sommer  und der freien demokratischen Schule, Markus Rüegg und der «Transition Town Winterthur» und Sabine Heusser und der neuen Alternativwährung «Eulachtaler». Bettina Bircher trat für Herzmeditation ein und Sandra Brändli für die ALEF-Schule, die ganz neue Wege gehen will. Sehr weite Wege gehen die Musikinstrumente, die Cornelia Diethelm mit ihrem Projekt «Musik übers Meer» in der Schweiz sammelt und Jugendorchestern in Zentralamerika zur Verfügung stellt.
  
Die einstündige Pause reichte fast nicht, sich weiter in die Projekte zu vertiefen, am Buffet gütlich zu tun, angeregt zu diskutieren oder einfach das bunte Treiben zu geniessen. Im anschliessenden Podiumsgespräch ging es zunächst um das Leben in einer überdrehten Gesellschaft, wozu Eva Bilhuber das schöne Buch «Bemerkenswert normal» geschrieben hatte. Der Banker und Informatiker Joe Waltenberger, Präsident der Fachgruppe e-conomy der Schweizerischen Informatik-Gesellschaft, dämpfte die Erwartungen an eine Verbesserung der Zustände im Geldwesen: Es besteht nämlich die Gefahr, dass die Irrtümer einfach digitalisiert werden. Armin Risi, Autor spiritueller Bücher, erzählte von den Angriffen gegen Michael Jackson, just als seine Friedensbotschaft 1993 Milliarden Menschen erreichte. Armin Risi hat über das Schicksal dieses «spirituellen Revolutionärs» zusammen mit Sophia Pade eine fast 700 Seiten starke Recherche veröffentlicht.  Um 21.00 Uhr setzte Irene Mazza mit zwei weiteren Liedern den Schlusspunkt, aber bis die letzten Besucher gingen, wurde es halb elf. Man bekommt irgendwie nicht genug von der Freundschaft mit Unbekannten.

V.r.n.l.: Christoph Pfluger im Gespräch mit Armin Risi, Joe Waltenberger und Eva Bilhuber

Kontakte:
Tanztheaterhaus Divertimento: www.tanztheaterhaus.ch
Freie demokratische Schule: www.lebenlernenlachen.ch
Transition Town Winterthur: www.transition-winterthur.ch
Eulachtaler: www.eulachtaler.ch
Herzmeditation: Dr. Bettina Bircher, Bad Zurzach, Tel. 056 535 48 32
ALEF-Schule: Sandra Brändli, Tel. 078 824 10 15.
Musik übers Meer: www.musikuebersmeer.ch
Eva Bilhuber: Bemerkenswert normal – von der Kunst, ein normales Leben zu führen in einer überdrehten Gesellschaft. Versus Verlag, 2016. CHF 27.90/EUR 23.90. www.bemerkenswertnormal.net
Fachgruppe e-conomy der Schweizer. Informatikgesellschaft: www.e-conomy.ch
Sophia Pade und Armin Risi: Make That Change. ­Michael Jackson: Botschaft und Schicksal eines spirituellen Revolutionärs. Govinda-Verlag, 2017. 688 s. geb. CHF 39.90/EUR 34.-. www.armin-risi.ch
Irene Mazza: www.irenemazza.ch

16. Februar 2017
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