Filz im Finanzsystem
Eine schärfere Aufsicht der Banken – so lautet eine populäre Forderung nach dem Finanzcrash. Angesichts der grundlegenden Probleme im Zinssystem wird dieser Vorschlag weitere Finanzblasen kaum verhindern, trotzdem sollte er erst einmal umgesetzt werden.
Doch die verantwortlichen Stellen pfuschen – zumindest in den USA. Die Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) steht unter Verdacht, mit zwei Banken gemeinsame Sache gemacht zu haben. Der Vorwurf stammt nicht von einem kritischen Journalisten, sondern vom New Yorker Bezirksrichter Jed Rakoff.
Ende 2008 fusionierten die Bank of America und Merrill Lynch. Letztere war vor dem Konkurs gestanden, trotzdem hatte sie kurz zuvor Boni im Wert von 3.6 Milliarden Dollar ausgezahlt – ohne das Wissen der Aktionäre. Die SEC untersuchte die Geschichte kaum und verzichtete auf eine Strafverfolgung. Davon gewusst hatte sie auf jeden Fall, denn sie verhängte eine Busse von 33 Millionen Dollar – eine mickrige Summe für eine Grossbank. Trotzdem wurde diese nicht von der Konzernspitze bezahlt, sondern aus der Firmenkasse. Damit mussten schlussendlich die Aktionäre für Bereicherung der Führungsetage hinhalten, also die eigentlichen Opfer der illegalen Boni-Zahlungen.
Auf diese Grossbanken ist kein Verlass, auf die US-Börsenaufsicht auch nicht. Der beschriebene Filz wird kaum ein Einzellfall sein. Persönliche Wege aus dem korrupten Finanzdschungel führen beispielsweise zu eine Klein- oder Alternativbanken. Diese erhalten zwar keine Staatsgarantie, dafür handeln sie vielleicht gerade deswegen nachhaltiger.
Weitere Informationen: www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/bundesrichter_weist_die_sec_zurecht_1.3574064.html
Doch die verantwortlichen Stellen pfuschen – zumindest in den USA. Die Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) steht unter Verdacht, mit zwei Banken gemeinsame Sache gemacht zu haben. Der Vorwurf stammt nicht von einem kritischen Journalisten, sondern vom New Yorker Bezirksrichter Jed Rakoff.
Ende 2008 fusionierten die Bank of America und Merrill Lynch. Letztere war vor dem Konkurs gestanden, trotzdem hatte sie kurz zuvor Boni im Wert von 3.6 Milliarden Dollar ausgezahlt – ohne das Wissen der Aktionäre. Die SEC untersuchte die Geschichte kaum und verzichtete auf eine Strafverfolgung. Davon gewusst hatte sie auf jeden Fall, denn sie verhängte eine Busse von 33 Millionen Dollar – eine mickrige Summe für eine Grossbank. Trotzdem wurde diese nicht von der Konzernspitze bezahlt, sondern aus der Firmenkasse. Damit mussten schlussendlich die Aktionäre für Bereicherung der Führungsetage hinhalten, also die eigentlichen Opfer der illegalen Boni-Zahlungen.
Auf diese Grossbanken ist kein Verlass, auf die US-Börsenaufsicht auch nicht. Der beschriebene Filz wird kaum ein Einzellfall sein. Persönliche Wege aus dem korrupten Finanzdschungel führen beispielsweise zu eine Klein- oder Alternativbanken. Diese erhalten zwar keine Staatsgarantie, dafür handeln sie vielleicht gerade deswegen nachhaltiger.
Weitere Informationen: www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/bundesrichter_weist_die_sec_zurecht_1.3574064.html
22. September 2009
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