«Ich bin Krisenleugner!»

Im heutigen Teil unserer Serie «Was denkst du über die Krise? Wie bereitest du dich vor?» stellt Arizur unsere Angst in Frage und meint, wir ängstigen uns auf hohem Niveau. Trotzdem gibt er ein paar sehr konkrete Hinweise. Gerne nehmen wir deine/Ihre Gedanken zum Thema entgegen (s.u.)

Internet-Anleitung zum Bau eines Bunkers aus der Prepperszene

KriseZuerst möchte ich klarstellen: Wenn ich mir die Länder astrologisch vor meinem inneren Auge erstehen lasse, reüssiert die Schweiz eindeutig im Sternzeichen Jungfrau. Da ist ein maximales Sicherheitsbedürfnis vorhanden. Das zeigte sich auch ohne «Krise» schon sehr deutlich oder hat sich im kalten Krieg z.B. im exzessiven Bau von Luftschutzkellern manifestiert. (Wir konnten uns das leisten!) 

Haben nicht schon unsere Eltern Notvorräte angelegt? Aber jetzt – in Anbetracht der bedrohlichen Aussichten – überbordet die Schweizer Prepperszene um ein Vielfaches!

Wer hingegen in der Dritten Welt gereist ist oder wer mit Asylbewerbern auf «Du» gelebt hat, der muss bescheiden erkennen, dass wir uns auf allerhöchstem Niveau Sorgen bereiten. Ob Mainstream- oder Alternativmedien, seit Monaten wird die Krise regelrecht herbeigeredet. Und wir wissen auch wieso! Tatsächlich ist eine geplant und ihre Verwirklichung angelaufen. Aber damit sie auch so richtig in Schwung kommt, braucht sie natürlich Publicity, umso mehr der Planungsstab in der Schweiz sitzt!

Genau das ist die «Krux»! Ehrlich, ich glaube nicht daran, dass in der Finanzhochburg, im Logenländle, im Land des CIA, des Cern, von Nestle und Novartis, im WHO's who der UNO und dem WEF eine ausgewachsene Krise ausbricht. Dass sie hierzulande von der Regierung ausgerufen wird, ist bloss geheuchelte Solidarität mit der EU! 

Wird man mich jetzt einen «Krisenleugner» schimpfen? Unken, Buhrufer, Pessimisten, Panoptiker, Apokalyptiker, Endzeithysteriker ein ganzes Panikorchester spielen derzeit eine Art Abgesang auf Europa – ein «Lied vom Tod».

Da sind wir auch beim Stichwort, der Tod steht nämlich tatsächlich am Ende der Misere. Er steht aber auch am Ende eines hedonistischen, wohlgefälligen Lebens, steht eben am Ende eines jeden Lebens von uns. Wenn wir dem mal in die Augen schauen und uns klar darüber werden, dass wir morgen von einem Auto überfahren werden oder – aktueller – dem plötzlichen Impftod anheimfallen können – da kann man sich fragen, warum wir überhaupt eine Krise brauchen, um uns zu fürchten? Oder warum wir uns überhaupt fürchten?

Also:

Vorsorge No.1: Fürchte Dich nicht!

Vorsorge No.2: Lebe jeden Tag so, als sei es dein erster/letzter!

Vorsorge No.3: Reichere Schätze an, die du immer und überall mitnehmen kannst!

 

Eine berühmte Parabel aus dem alten China bringt es auf den Punkt:

Im Norden Chinas lebte ein Bauer arm, aber zufrieden in einem Dorfe am Rande der Steppe. Eines Tages lief ihm ein prächtiges weisses Pferd zu und liess sich bei ihm nieder. Die Leute vom Dorf kamen und bewunderten es und sagten: Welch ein Glück, dass dir dieses Pferd zugelaufen ist! Aber der Bauer wiegte nur den Kopf und sprach: «Man kann das Glück leicht falsch verstehen. Alles was jetzt ist, ist dass ein schönes Pferd in meinem Stall steht.» 

Die Leute schüttelten nur die Köpfe ob soviel Einfalt und zerstreuten sich. Aber eines Morgens im Frühling war das Pferd auf einmal fort und blieb verschwunden. Nun kamen die Leute wieder zu ihm, bedauerten ihn und jammerten: Oh welch ein Unglück, dass dein prachtvolles Pferd verschwunden ist! Aber er schüttelte nur gleichmütig den Kopf und sprach: «Man kann das Unglück leicht falsch verstehen. Alles was jetzt ist, ist dass das Pferd nicht mehr in meinem bei Stall steht»

Doch im nächsten Sommer kam das Pferd zurück und brachte eine wilde Herde mit, die auf dem Land des Bauern Einsitz nahm. Nun strömten die Menschen wieder zusammen und riefen: Oh, was habt ihr für ein Glück, dass ihr nun Besitzer dieser stolzen Herde seid! Aber der Bauer blieb gelassen und erwiderte: «Glück oder Unglück, das ist leicht dahin gesagt. Alles was jetzt ist, ist dass zehn Pferde bei mir im Stall stehen.»

Alsbald mussten die Tiere zugeritten werden – eine harte Arbeit, bei der auch der Sohn des Bauern mithalf. Aber ein stolzer Hengst warf ihn ab und der Junge brach sich dabei ein Bein. Wieder liefen die Leute zusammen und wehklagten: Oh, welch ein Unglück! Mit dem gebrochenen Bein kann dir dein Sohn überhaupt nicht mehr zu Hilfe sein! Aber der Bauer trug's mit Fassung und verlautete: «Ob Glück oder Unglück, s'ist nicht einfach zu erfassen. Alles was jetzt ist, ist dass das Bein meines Sohnes gebrochen ist.» 

Kurze Zeit später brach ein schlimmer Krieg aus und der Kaiser zog alle wehrfähigen Männer ein. Den Sohn des Bauern aber mussten sie aufgrund des gebrochenen Beines zurücklassen. Alle anderen jungen Männer des Dorfes wurden mitgenommen und fanden wenig später auf dem Schlachtfeld den Tod.

 

Hypnotisiert von den eigenen Ängsten auf ein vermeintliches Schicksal zu starren, bringt uns den Lösungen oft nicht näher. Und wenn mensch glaubt, alle Eventualitäten einberechnet zu haben, geschieht womöglich doch das Unerwartete. Das Unerwartete, Ungewöhnliche, Unberechenbare kann hingegen durchaus Kräfte mobilisieren, die uns zum Guten gereichen und uns weiter bringen. Ich kenne z.B. nicht wenige Menschen, die durch die Lockdowns positive Wandlungen durchgemacht haben.

Ich selber bin Schweizer und insofern nicht frei von einem gewissen Pragmatismus. Aber es hat nun keinen Zweck, hier irgendwelche praktischen Vorsorgeempfehlungen abzugeben. Denn solche Antworten werden zuhauf gegeben werden. 

Ausser vielleicht diese: Obwohl ich die Fülle liebe (und teils exzessiv pflege), habe ich meist darauf geachtet, eine gewisse Einfachheit zu bewahren und auf ganz viele Dinge, die die Konsumgesellschaft anbietet, von vornherein zu verzichten. Das Leben in direktem Bezug zu den vier Elementen war immer eine brauchbare Richtlinie: Wasser, Erde, Luft und Feuer, damit oder was daraus entsteht, ist fast alles abgegolten was wir brauchen. Ansonsten sei auf Psalm 23 verwiesen.

 

Psalm 23:

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Strasse um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Aber immer wieder fällt mir auf, wie wohlbehütet (geradezu verweichlicht) unsere Gesellschaft ist. Vielleicht ist eine Rückbesinnung zu den eigentlichen Werten (materiell und geistig) durch eine «Krise» gar nicht das Dümmste. Vielleicht steht hinter den vordergründigen und gezielt geschürten Existenzängsten noch etwas anderes: Wenn ich mich nämlich in der Prepperszene so umschaue, werde ich den Eindruck nicht los, dass einige Leute einfach Lust auf Abenteuer haben – auf eine Art Endzeit-Larp im Real-Modus und ohne anschliessendes Freibier. Vielleicht haben wir geradezu Sehnsucht, beim Nachbar zu klingeln, um gemeinsam etwas zu bewältigen, was uns miteinander und den wichtigen Dingen des Lebens in Berührung bringt?

Von Arizur

Krise

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12. Dezember 2022
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