Kein eingesperrtes Meer

In Basel soll ein gigantisches Ozeanium entstehen. Der Zoo Basel vermarktet es als Bildungsprojekt für Jung und Alt und will damit das «Meer nach Basel bringen».

(Foto: Klaus Petrus)

Dazu werden ab 2024 Korallenfische, Haie oder Riesenkraken hinter dicken Glaswänden durchs Wasser gleiten. Sofern das Projekt nicht an der Urne gestoppt wird. Denn die Grünen haben gemeinsam mit Tier- und Umweltschutzorganisationen erfolgreich das Referendum ergriffen. Nun kommt das unzeitgemässe Vorhaben an die Urne.

Keine Frage, die Meere sterben. Sie sind voll mit Plastikmüll. Armadas von Fangschiffen fegen mit ihren überdimensionierten Netzen alles leer. Und auch der Klimawandel setzt den sensiblen Ökosystemen zu. Daran haben jedoch die unzähligen Meeresaquarien nichts geändert. Allein in Europa gibt es deren 150. Ausgerechnet im beschaulichen Basel soll nun mit «innovativer» Bildung der Meeresschutz in die Gänge kommen.

Lernen wir wirklich unsere Umwelt schätzen, wenn wir sie einsperren und in ihrer «natürlichen Umgebung» anglotzen? Entsteht Engagement dadurch, dass wir Aquarien mit Wildfang besiedeln, der dann zur Hälfte wieder stirbt – weil die Fische sich nicht «anpassen» können? Und wollen wir der verschleierten Sehnsucht nach Profit und Konsum wirklich auf den Leim gehen?

www.nozeanium.org