Mehrmals stand die Menschheit Minuten vor einem atomaren Schlagabtausch: während der Kubakrise im Oktober 1962 zum Beispiel. Wir haben ganz einfach Glück gehabt. Auch heute kann ein atomarer Schlagabtausch durch eine technische Panne ausgelöst werden, durch ein Missverständnis, eine Fehleinschätzung, durch Verrückte.
Wichtig wäre heute die Abschaffung aller Atomwaffen
Schon die Explosion von hundert Atombomben würde einen globalen nuklearen Winter auslösen, mit einem Temperaturabfall auf der Erde, gefolgt von Ernteausfällen und weltweiten Hungersnöten.
Heute ist die Gefahr eines Atomkrieges riesig gross. So nah an einer globalen Katastrophe durch einen Atomkrieg waren wir noch nie Die Weltuntergangsuhr wurde deshalb auf 89 Sekunden vor Mitternacht gestellt. Die Atomkriegsuhr ist eine symbolische Uhr der Zeitschrift des Bulletin of the Atomic Scientists.
Ein Lichtblick ist der internationale Atomwaffenverbotsvertrag, der am 22. Januar 2021 in Kraft getreten ist, nachdem ihn 50 Staaten ratifiziert hatten.
Die Schweiz wollte lange Atombomben um sich zu verteidigen
Schon 1950 unterschrieben in der Schweiz 250 000 Personen den Stockholmer Appell des Weltfriedensrates für ein Verbot aller Atomwaffen. Als Reaktion auf den Bundesrat, der 1957 Atomwaffen für die Schweiz forderte, gründeten 1958 pazifistisch-kirchliche Kreise die Schweizerische Bewegung gegen die atomare Aufrüstung und lancierten eine Atomwaffenverbots-Initiative. Sie scheiterte 1962 mit 65,5% Nein-Stimmen und 18 zu 4 Ständen (Kantonen). 1963 lehnten auch 62,2% der Stimmenden und 17½ Stände (Kantone) die Initiative der Sozialdemokraten ab, die den Beschluss zur Atombewaffnung der Schweiz dem Referendum unterstellen wollte. Die Beschaffung von Atomwaffen der Schweizer Armee hätte nach der Annahme dieses Volksbegehrens in einer Volksabstimmung genehmigt werden müssen. (Bild: Atomkrieg Nein, Plakat von Hans Erni, 1954)
Wie stark ist Russland?
Heute wird wieder aufgerüstet, auch atomar, weil man sich von Russland bedroht fühlt. Doch wie stark ist Russland militärisch und wirtschaftlich? 2023 betrugen die Militärausgaben Russlands 109 Milliarden US-Dollar. Jetzt sind es sicher mehr, aber immer noch viel weniger als die der NATO, die jetzt wie irre aufrüstet: 2023 gab die NATO, ohne die USA, 425 Milliarden US Dollar für das Militär aus und die NATO mit den USA 1 341 Milliarden USD.
Das Bruttosozialprodukt Russlands betrug 2023 2 010 Milliarden USD. Es war kleiner als das von Italien mit 2 301 Milliarden USD. Das Bruttosozialprodukt von Deutschland betrug 2023 4 527 Milliarden USD, das von Grossbritannien 3 567 Milliarden USD und das von Frankreich 3 052 Milliarden USD.