Krieger bewaffnet mit Blumensamen
Schrebergärten am Stadtrand sind ein überholtes Modell. Immer mehr Stadtbewohner pflanzen ihr Gemüse auf dem Balkon an oder sie tauschen bepflanzte Milchtüten, Einkaufswagen und Plastiktaschen. Solche mobilen «Beete» sind schnell, praktikabel und dienen nicht nur der Selbstversorgung, sondern vor allem der Lebensqualität. Dem Trend des ‹Urban Gardenings› hat die Soziologin Christa Müller ein umfangreiches Buch gewidmet. Darin behandeln rund dreissig Fachautorinnen alle Aspekte von der ‹Rückkehr der Gärten in die Stadt›.
Eine wilde Form des Urban Gardening nennt sich ‹Guerilla Gardening›. Hierbei werden ebenfalls selbsternannte Stadtgärtner aktiv, diese sind aber tendenziell aufständischer: Sie begnügen sich nicht mit Balkon-Tomaten, sondern begrünen gleich im Vorbeigehen den Strassenrand oder Baumscheiben – die kleinen Erdbeete im Asphalt, in denen Bäume wachsen dürfen. Guerilla-Gärtner verlassen ihre Wohnungen nicht mehr, ohne sich mit Blumen- Kräutersamen zu bewaffnen. Für sie ist die Natur in der Stadt mehr als nur ‹Verkehrsbegleitgrün›, wie Busch und Baum in der Amtssprache genannt werden. Bereits treffen sich Lokalgruppen, um Samenspender oder Samenbomben zu basteln. Auch der Biomarkt hat den Trend nicht verschlafen, so wurden diesen Frühling die Samenbomben von Aries sogar als ‹Best New Product› von BioFach ausgezeichnet. Die Bomben enthalten diverse Samen, wie die der Ringelblume, Kornblume, Sonnenblume und Malve, die mit Tonpulver zu einer festen Kugel geformt wurden.
Als Wurfgeschosse können sie im Achterset für Fr. 7.50 im Bioladen gekauft werden. Maurice Maggi, ein Zürcher Pionier der Szene, findet jedoch gestreute Samen, die nicht erst die Tonschicht durchbrechen müssen schlauer. Dann aber geht der bombige Effekt verloren.
www.guerilla-gardening.ch
www.urban-gardening.eu
Christa Müller (Hrsg.): Urban Gardening. Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt. Oekom Verlag, 2011. 352 S., Geb., ca. Fr. 30.-/ Euro 20.-.
Eine wilde Form des Urban Gardening nennt sich ‹Guerilla Gardening›. Hierbei werden ebenfalls selbsternannte Stadtgärtner aktiv, diese sind aber tendenziell aufständischer: Sie begnügen sich nicht mit Balkon-Tomaten, sondern begrünen gleich im Vorbeigehen den Strassenrand oder Baumscheiben – die kleinen Erdbeete im Asphalt, in denen Bäume wachsen dürfen. Guerilla-Gärtner verlassen ihre Wohnungen nicht mehr, ohne sich mit Blumen- Kräutersamen zu bewaffnen. Für sie ist die Natur in der Stadt mehr als nur ‹Verkehrsbegleitgrün›, wie Busch und Baum in der Amtssprache genannt werden. Bereits treffen sich Lokalgruppen, um Samenspender oder Samenbomben zu basteln. Auch der Biomarkt hat den Trend nicht verschlafen, so wurden diesen Frühling die Samenbomben von Aries sogar als ‹Best New Product› von BioFach ausgezeichnet. Die Bomben enthalten diverse Samen, wie die der Ringelblume, Kornblume, Sonnenblume und Malve, die mit Tonpulver zu einer festen Kugel geformt wurden.
Als Wurfgeschosse können sie im Achterset für Fr. 7.50 im Bioladen gekauft werden. Maurice Maggi, ein Zürcher Pionier der Szene, findet jedoch gestreute Samen, die nicht erst die Tonschicht durchbrechen müssen schlauer. Dann aber geht der bombige Effekt verloren.
www.guerilla-gardening.ch
www.urban-gardening.eu
Christa Müller (Hrsg.): Urban Gardening. Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt. Oekom Verlag, 2011. 352 S., Geb., ca. Fr. 30.-/ Euro 20.-.
17. Juni 2011
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